8. Februar 2013

Lewandowski: Ein Küchenschabengerücht

In den letzten Tagen kursierte mal wieder der Name Robert Lewandowski an der Säbener Straße. Grund hierfür waren sowohl ein Twitter-Gerücht als auch ein spanischer Blog. Doch eine Frage bleibt: Wechselt der 24-Jährige im Sommer zum FC Bayern München?

Bereits letzten Sommer meldeten der FC Bayern sowie Lewandowski Vollzug. Doch was kurz für Freude bei der bajuwarischen Anhängerschar sorgte, entpuppte sich vielmehr als die Bestätigung des Transfers der US-Amerikanerin Gina Loren Lewandowski vom FFC Frankfurt zur Damenmannschaft der Münchner.

Neue Gerüchte um Wechsel


Anfang der Woche jedoch streute SKY Italia erneut das Gerücht, Robert Lewandowski und die Verantwortlichen des FC Bayern hätten sich über ein Engagement ab Sommer 2013 geeinigt. Der Spekulation wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt: Waren es doch die Italiener, die als erstes Medium über den perfekten Guardiola-Transfer berichteten. Der polnische Top-Stürmer sollte für diesen nun das Antrittsgeschenk werden.

Quelle mit wenig Wahrheitsgehalt


Als herauskam, auf welcher Quelle das Gerücht fußte, relativierte die Fußball-Fachwelt schleunigst wieder den Wahrheitsgehalt. Ein spanischer Blogger habe diesen möglichen Transfer erdacht. Diese Idee nahm Twitterer Oliver Schmidt, besser bekannt als Breitnigge, auf. Sein Tweet "Und schon wieder dieses #Lewandowski-Gerücht. Hat wenigstens #SkyItalia bestätigt?! #Pep #Willkommensgeschenk" diente den Italienern als geeignete Quelle. 

Ziemlich peinlich für SKY Italia, dagegen mehr als genial für Kollege @Breitnigge. Für ihn hatte dieses Gerücht einen TV-Auftritt bei Sport1 zur Folge sowie immens steigende Besucherzahlen auf seinem Blog bzw. Twitter-Account.

Auch Beteiligte dementieren


Die nächsten Dementis folgten im Anschluss. Erst ordnete Bayern-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge die Spekulation einer "Art Gerüchteküche zu, die der Küchenschabe relativ nahe" käme, dann gab Protagonist Lewandowski zu Protokoll, dass er noch mit "keinem anderen Klub gesprochen und auch nicht woanders unterschrieben" habe.

Neue Medien-Strategie der Bayern


Das Verneinen der Münchner bedeutet allerdings nichts. Seit einiger Zeit fahren die bayrischen Verantwortlichen eine neue Medienstrategie: Gerüchte werden entweder gar nicht kommentiert oder verneint. So geschehen vor der Verpflichtung von Javier Martínez, Pep Guardiola oder auch von Jan Kirchhoff.

Ablöse kein Problem - was passiert aber mit Gomez?


Auch haben die Bayern imposant gezeigt, dass sie die Akteure bekommen, von denen sie überzeugt sind. Weder die hohe Ablösesumme in der Causa Martínez, noch die große Konkurrenz beim Guardiola-Coup schreckten Sammer, Hoeneß & Co ab. Wenn die Münchner Lewandowski wirklich wollen, werden sie ihn auch kriegen. Ob für 30 Millionen Euro die Borussia Dortmund angeblich fordert oder für weniger.

Bleibt zu klären, was mit Mario Gomez passiert. Der deutsche Nationalspieler unterschrieb erst letztes Jahr einen Vertrag bis 2016. Doch scheinen seine Tage beim Rekordmeister, sollte Lewandowski wirklich kommen, gezählt. Ein Vereinswechsel, womöglich ins Ausland, gelte in diesem Fall als wahrscheinlich. Vier Top-Stürmer (sofern Pizarro ein Jahr dranhängt) werden sich die Münchner wohl nicht leisten.

Mehr Flexibilität


Lewandowski ist variabler einsetzbar und arbeitet deutlich mehr für die Defensive. Anders Gomez: Dieser lässt sich vermehrt über die Außen bedienen und geradezu selten nach hinten fallen. Neu-Bayern-Trainer Pep Guardiola bevorzugte in Barcelona die Lösung, entweder ohne Stürmer oder mit einer spielenden Spitze aufzulaufen.

Diese könnte - trotz aller Dementis, dem Küchenschabenvergleich, Breitnigges Tweets, SKY Italia und des spanischen Blogs - ab Juli Robert Lewandowski heißen.