21. Oktober 2012

Widerstandslos zum Startrekord

Ohne Gegenwehr und größerem Aufwand gelang es gestern dem FC Bayern München einen neuen Startrekord in der Fußball-Bundesliga aufzustellen. Gegen Fortuna Düsseldorf gelang der achte Sieg im achten Spiel in Folge. Somit knackten die Bayern die im Jahr 2010 von Mainz 05 aufgestellte Serie von sieben Partien ohne Punktverlust.

Nach der Länderspielpause schenkte Jupp Heynckes gleich sieben deutschen Nationalspielern, die unter der Woche noch gegen Schweden eine 4:0-Führung herschenkten, das Vertrauen. Auf der Sechs agierte zudem Luiz Gustavo anstelle von Javier Martínez. Abwehrspieler Dante konnte trotz Trainingspause unter der Woche auflaufen. David Alaba nahm, nach achtwöchiger Verletzung das erste Mal auf der Bank Platz. Bereits kurz nach dem Anpfiff nahmen die Münchner das Heft in die Hand und setzten die Düsseldorfer Fortunen stark unter Druck. Fabian Giefer war es zu verdanken, dass erst nach knapp 30 Minuten das erste Tor für die Bayern durch Goalgetter Mario Mandzukic fiel. In bester Gomez-Manier staubte der Kroate zur 1:0-Führung ab. Sein 7. Treffer im 8. Spiel! Kaum sieben Minuten später netzte Luiz Gustavo mit viel Glück zum zweiten Mal für den FCB ein. Diesem Treffer waren einige hochkarätige Chancen vorhergegangen. So scheiterte Holger Badstuber knapp, genauso wie Ribéry und Thomas Müller. 
Diesem Müller aber gelang es zehn Minuten nach der Pause aber besser: Nach einem schönen Spielzug über die rechte Seite zirkelte der deutsche Nationalspieler haargenau ins Kreuzeck. Die Bayern schalteten daraufhin einen Gang zurück - nicht verwunderlich, steht doch am Dienstag schon das nächste Champions League-Spiel gegen den OSC Lille an. Auch nutzte Heynckes die Führung für Spielerwechsel: Neben Martínez und Rafinha kam auch David Alaba zu seinem Comeback und seinem ersten Pflichtspieleinsatz nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund im Mai diesen Jahres. Der junge Österreicher war es, der in der 86. Minute Müller exzellent bediente, der nur noch einschieben brauchte. Eine Minute später durfte sich auch noch Rechtsverteidiger Rafinha in die Torschützenliste eintragen. Somit stand am Ende ein nie gefährdeter Bayern-Sieg zu Buche.
Von der angekündigten Leistung der Düsseldorfer voller Herzblut und Kampf war nichts zu sehen. Auch die Anwesenheit der Toten Hosen auf der Tribüne nutzte nichts. Besonders schwach war Tobias Levels, der immense Schwierigkeiten mit Franck Ribérys Tempodribblings hatte und folglich zur Pause ausgewechselt wurde. Der Franzose war einer der besten Spieler auf dem Platz und bereitete voller Spielwitz und -freude drei Treffer vor. Mindestens genauso stark war Thomas Müller. Neben zwei eigenen Buden legte der 23-Jährige noch den Treffer von Gustavo mit dem Kopf vor. Die bajuwarische Defensive, deren Hauptbestandteil am vergangenen Dienstag gegen Schweden eine halbe Stunde lang eine Katastrophenleistung ablieferte, war so gut wie nie ernsthaft gefordert.
Der FC Bayern marschiert mit Spielfreude und Leichtigkeit von Sieg zu Sieg. Die Tabellensituation ist beeindruckend: Acht Siege und ein Torverhältnis von 26:2-Toren, dazu fünf Punkte Vorsprung auf Verfolger Eintracht Frankfurt und unglaubliche zwölf auf Konkurrent Borussia Dortmund. Am kommenden Wochenende wartet Bayer Leverkusen auf das Team von Jupp Heynckes. Ob die Werkself die Münchner stoppen kann?

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1 Kommentar:

  1. Die Schlussfrage kann wohl nur rhetorisch gemeint sein! Ich gratuliere vorab zu neun Siegen in Serie vom Start weg. Ich kenn ja meine Pappenheimer: Wenn es zu den Bayern geht, spielen wir seit geraumer Zeit unterirdisch, das heißt wir spielen eigentlich gar nicht, sondern stehen rum und hoffen, dass die Niederlage nicht allzu hoch ausfällt. Bin froh, dass ich weit, weit weg bin und am Sonntag auch einen Ausflug mache und mir das Elend nicht auf 90elf oder sonstwo anhören muss. Der letzte Leverkusener Sieg in München war übrigens vor meiner Zeit, am 21.10.89, als die Mauer noch stand und Helmut Kohl Kanzler war. Marek Lesniak machte sich durch seinen Siegtreffer bei Bayer-Fans unsterblich, und der Trainer der Bayern hieß....natürlich, Jupp Heynckes

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