10. April 2013

Heißer Tanz im Camp Nou

Nach dem 2:2 im Hinspiel geht es für den FC Barcelona gegen Paris St. Germain um den Einzug ins Champions League-Halbfinale. Fehlen wird wahrscheinlich Lionel Messi – zumindest von Beginn an. 


In seiner Zeit bei Real Madrid von 2001 bis 2006 traf Zinédine Zidane in der Primera Division neun und in der Champions League zwei Mal auf den FC Barcelona. Klar, dass einer der mit den "Königlichen" alle Titel gewann und in 210 Pflichtspielen für die Madrilenen 46 Tore schoss, nach seinem Karriereende nicht für den größten Rivalen des Klubs fiebern kann. Und das sogar, obwohl er aus Marseille stammt, wo von Natur aus sowohl sportlich als auch politisch eine gewisse Abneigung gegen die französische Hauptstadt vorzufinden ist.

Zidane sieht Chance für Paris


"Ich werde Paris die Daumen drücken", sagte der 40-Jährige. "Das Spiel ist wichtig für den französischen Fußball und auch wenn ich aus Marseille bin, ist es durchaus schön, Paris in Barcelona kämpfen zu sehen."

Für PSG werde es zwar eine "harte", aber durch das späte Tor zum 2:2 im Hinspiel durch Blaise Matuidi eine "sehr interessante" Partie. "Es wird schwer im Camp Nou", analysierte der ehemalige Weltfußballer weiter, "doch dieses Team hat die Möglichkeit, Barca zur Verzweiflung zu bringen".


Messi wohl nur Joker


Wohl nicht von Beginn an spielen wird Lionel Messi. Wie die spanische Zeitung "As" berichtet, soll der argentinische Angreifer als Joker agieren und nur dann ins Spiel kommen, wenn es wirklich nötig ist. Der viermalige Weltfußballer hatte sich im Hinspiel eine Verletzung an der Oberschenkelmuskulatur zugezogen. Ersetzen könnte ihn wie am vergangenen Samstag Cesc Fàbregas. Der 25-Jährige brillierte beim 5:0-Sieg gegen RCD Mallorca mit einem Dreierpack und zwei Torvorlagen.

Die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti möchte sich jedenfalls nicht darauf verlassen, dass Lionel Messi bei den Katalanen verletzt ausfällt. "Mit oder ohne Messi, für uns ist es dasselbe. Wir müssen uns auf unsere Aufgaben konzentrieren, in Offensive und Defensive", erklärte der Italiener. Ähnlich wie im Hinspiel sei es auch im Camp Nou das Ziel, "mutig nach vorne zu spielen und einen Sieg zu erringen".



Auch Thiago Silva fraglich


PSG-Kapitän Thiago Silva räumte ein: "Wenn Messi nicht spielt, wird dies eine große Erleichterung für mich sein. Ganz ohne Sorge wäre ich jedoch nicht, denn Barca hat nicht nur den besten Fußballer der Welt, sondern auch die beste Mannschaft." Ob Silva überhaupt auflaufen kann, ist dagegen noch gar nicht sicher. Der 28-jährige Brasilianer leidet an einer Knieverletzung, die den Innenverteidiger im Liga-Spiel am vergangenen Samstag gegen Rennes zum Zuschauen zwang. "Es ist nicht sehr schlimm, aber wir müssen abwarten. Er hat Schmerzen und ich hoffe, dass er sich erholt", so PSG-Coach Ancelotti. 
 

Statistik spricht für Barcelona


Nach einer Umfrage des Sportblatts "L’Equipe" glauben zwei Drittel der französischen Fußballfans an einen Einzug von Barcelona ins Halbfinale. Die Statistik der Katalanen spricht eine noch deutlichere Sprache: Achtmal legte der derzeitige Tabellenführer der Primera Division in einem Europapokal-Hinspiel ein 2:2 vor – und erreichte in sieben Fällen die nächste Runde. Ein Duell mit großer Historie ist die Partie indes nicht: Paris und Barcelona spielten im Camp Nou erst einmal gegeneinander. Im Champions League-Viertelfinale der Saison 1994/95 trennten sich beide Mannschaften 1:1. Ein Ergebnis, mit dem Zinédine Zidane sicher nicht zufrieden wäre.