Quelle: instagram.com/nils2803 |
Im Schatten von Beckenbauer und Hoeneß
Der großen Fußball-Fanmasse aber ist der Name Kurt Landauer nicht geläufig. Fragt man nach ehemalige Präsidenten, werden meist Franz Beckenbauer und Uli Hoeneß genannt. Kein Zweifel, beides wichtige Personen für den FC Bayern und den deutschen Fußball. Allerdings hätten Beckenbauer und Hoeneß ihr Schaffen nicht umsetzen können, hätte Kurt Landauer den FC Bayern vor knapp 70 Jahren nicht wieder voller Herzblut aufgebaut.
Erste Deutsche Meisterschaft 1932
Mit Kurt Landauer als Präsident feierten die Bayern im Jahr 1932 ihren ersten Deutschen Meisterschaftstitel. Die mit hochkarätigen Akteuren gespickte Mannschaft verpasste es allerdings, eine neue Ära einzuleiten. Namhafte Abgänge, Probleme in der Führungsetage und nicht zuletzt die Entwicklung der deutschen Geschichte, machten diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Weil Landauer Jude war, verschleppten ihn die Nationalsozialisten 1933, ein Jahr nach dem Titelgewinn, ins Konzentrationslager nach Dachau, wo er nach zwei Monaten wieder entlassen wurde. Landauer floh in die neutrale Schweiz nach Genf.
Rückkehr und Wiederaufbau
1947 kehrte Kurt Landauer zurück nach München. Was er vorfand machte ihn traurig: Die Stadt war zerbombt, sein Verein, der FC Bayern, nahezu aufgelöst. Viele Spieler traten die Flucht in die Schweiz an, unter ihnen auch der Topspieler Oskar Rohr. Zudem wurde der als "Judenclub" abgestempelte Verein mit reichlich Repressalien belegt. Landauer wurde 1947, nach seiner ersten Amtsperiode zwischen 1919 und 1933, zum zweiten Mal Präsident.
"Der FC Bayern und ich gehören nun einmal zusammen und sind untrennbar miteinander verbunden." - Kurt Landauer
Bei den amerikanischen Besatzern setzte er sich für eine baldige Aufnahme des Spielbetriebs - und somit der Normalität - ein, gab dem Verein neue Strukturen und stellte das Geld für die erste Spiellizenz zur Verfügung. Nach seiner zweiten Amtszeit blieb er dem Verein bis zu seinem Tod 1961 treu verbunden.
Würdigung einer prägenden Figur
In seiner Zeit als Präsident führte Kurt Landauer den FC Bayern zwischen 1913 und 1951 insgesamt 18 Jahre als Präsident. Er war die wohl wichtigste Person in den ersten 50 Jahren der Vereinsgeschichte des FC Bayern. Ohne Kurt Landauer würde es den FCB in seiner heutigen Form nicht geben. Zeit, diesem verdienten Mann zu danken und vor allem: zu gedenken.
TV-Tipp:
"Landauer - der Präsident", Das Erste, heute, 15. Oktober, um 20.15 Uhr
Außerdem gibt es die Möglichkeit, ein reichhaltiges Online-Angebot rund um Kurt Landauer zu nutzen, beispielsweise die offizielle Website oder den YouTube-Channel zum Film.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen