16. August 2012

Pleiten, Pech und Pannen

1:3 gegen Argentinien. Dieses Ergebnis lässt nicht gerade auf ein tolles Spiel deuten. Doch die gestrige Partie der deutschen Nationalmannschaft gegen die argentinische Auswahl bot dem Zuseher einiges an Spektakel: Erst verletzte sich Mats Hummels bei einem Zusammenprall mit Higuaín. Dann sorgte Ron-Robert Zieler bei seiner zweiten Partie im DFB-Tor nach 30 Minuten mit einem Foul für eine Rote Karte und einen Strafstoß. Diesen wiederum hielt der frisch eingewechselte Marc André ter Stegen - gesagt sei allerdings, dass der Schuss des Weltfußballers Lionel Messi alles andere als platziert und stark war. Kurz vor der Pause netzte Sami Khedira unglücklich zum 0:1 ins eigene Tor ein. Nach der Halbzeitunterbrechung war es vor allem der frisch gebackene Fußballer des Jahres Marco Reus, der mit klugen Pässen und schönen Flankenläufen auf sich aufmerksam machte. In der 48. Minute scheiterte er knapp an Torhüter Romero. Die Argentinier aber waren es, die - im Gegensatz zur deutschen Elf - ihre Chancen zu nutzen wussten. Erst netzte der bis dahin blasse Messi zum 0:2 ein, dann erhöhte di María mit einem Schuss aus gut 30 Metern zum 0:3 für die Gauchos. Nach einer Reihe von Wechseln, von denen besonders André Schürrle nochmals Dampf machte, gelang Deutschland noch der 1:3 Anschlusstreffer. Der Schalker Benedikt Höwedes netzte sehenswert per Flugkopfball ein.
Über 90 Minuten boten sich beide Teams ein Duell auf Augenhöhe. Das Ergebnis fiel zu hoch aus, ein 2:2 wäre wohl gerecht gewesen. Dennoch zeigte die Partei die derzeitigen Schwächen der Nationalmannschaft auf: Besonders in der Chancenverwertung mangelte es gestern. Dies auf die fehlenden Münchner, unter anderem Mario Gomez, zurückzuführen, darf nicht als Ausrede gelten. Zu viele gestandene Spieler mit Torriecher standen auf dem Rasen der Frankfurter Arena. Nach dem unglücklichen Ausscheiden bei der Europameisterschaft im Halbfinale gegen Italien, wartet auf Trainer Joachim Löw nach dieser von Pleiten, Pech und Pannen geprägten Partie einiges an Arbeit. Um es mit den Worten von ZDF-Experte Oliver Kahn zu sagen: Löw muss sich Gedanken machen - über das offensiv ausgerichtete Spielsystem, über die Besetzung der Außenpositionen und über die mangelnden Alternativen im Sturmzentrum. Bis zur nächsten Partie in gut einem Monat gegen die Färöer hat er noch Zeit, denn erst geht es um Punkte für die WM-Qualifikation. 

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