Wo war eigentlich der SC Freiburg bei der Bundesliga-Gründung?
Der SC Freiburg startet am morgigen Samstag im heimischen
Dreisam-Stadion gegen den FSV Mainz 05 in die 50. Bundesliga-Saison. Von dieser
waren die Breisgauer 1963 noch Lichtjahre entfernt. Statt mit dem Hamburger SV,
Borussia Dortmund oder 1860 München in der ersten Liga zu spielen, stand der
Verein im Jahr der Bundesligagründung kurz vor dem Abstieg in die 2.
Amateurliga Südbaden. Erst im Jahr 1993 gelang dem SCF mit dem zwei Jahre zuvor
verpflichteten Chefcoach Volker Finke der Aufstieg ins Oberhaus. Nach einem schwierigen
ersten Jahr in der Bundesliga und dem knappen Klassenerhalt folgte 1995 der
bislang größte Erfolg: Tabellenplatz 3 und die Teilnahme am damals noch so
genannten UEFA-Pokal. Die Breisgau-Brasilianer waren geboren. In der gleichen
Saison wurde Meisterschaftsfavorit Bayern München mit 5:1 aus dem
Dreisam-Stadion gefegt. Wer erinnert sich nicht noch an den feinen Techniker
Rodolfo Cardoso? An die Kämpfer Jörg Schmadtke, Andreas Zeyer oder „Uuuuuwe“
Spieß? Nicht zu vergessen Knipser Harry Decheiver, der in der Saison 1995/96
elf Tore erzielte und drei Buden vorbereitete?
Die folgenden Spielzeiten waren
geprägt von Auf- und Abstiegen. Im Stile einer Fahrstuhlmannschaft pendelte der
SC zwischen der Zweiten in die Erste Liga. Seit der Zweitliga-Meisterschaft und
dem daraus resultierenden Aufstieg 2009 jedoch hat sich das Team unter den
besten 18 Mannschaften Deutschlands etabliert. Es folgte im ersten Jahr ein
eindrucksvoller 9. Platz unter Robin Dutt und die Entdeckung einer der
vielversprechendsten Stürmer im europäischen Fußball: Pappis Demba Cissé. Nach
65 Spielen und sensationellen 37 Toren in der Bundesliga wurde Cissé Anfang
2012 für zwölf Millionen Euro nach Newcastle transferiert. Der in dieser Saison
drohende Abstieg wurde trotz dieses schwerwiegenden Abgangs imposant
abgewendet. Mit tollem Fußball gelang es den Freiburgern um Trainer Christian
Streich die Klasse zu halten. Mit der Euphorie der letzten Rückrunde und einem
hungrigen Team aus jungen talentierten Spielern soll dies auch in diesem Jahr
gelingen, um die heute beginnende Jubiläumssaison mindestens auf dem 15.
Tabellenrang abzuschließen.
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[Foto: Tobias Ilg]
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