5. Mai 2012

Der Traum der Bestia Negra

Kalle Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, hielt gestern beim obligatorischen Bankett eine Lobeshymne auf die Mannschaft und das Trainerteam. Zu recht: Die Bayern zeigten eine hervorragende Leistung gegen Real Madrid, allen voran Manuel Neuer, der spätestens im Elfmeterschießen die Kahn'sche Titan-Legierung auftrug. Ebenso hervor heben muss man David Alaba, dem eigentlichen Motor des Spiels, der kaltschnäuzig und routiniert agierte - mit 19 Jahren wohlgemerkt. Holger Badstuber, der cooler spielte als ein Tiefkühlfach, Luiz Gustavo als Staubsauger vor der Abwehr, Toni Kroos als Ballverteiler, Rib und Rob als permanente Unruheherde für die Madrider Defensive, Mario Gomez, der ackerte wie ein Ochse auf dem zu bestellenden Feld und Bastian Schweinsteiger, der, je mehr Minuten verstrichen, mehr Verantwortung an sich nahm, pünktlich zum Elfmeterschießen seine "Eier wiedergefunden" hatte und die Bajuwaren so in das Endspiel Dahoam manövrierte. La Bestia Negra, wie die Madrilenen erfurchtsvoll die Münchner nach einigen hochklassigen - und vor allem siegreichen - Duellen in der Vergangenheit nennen, hatte wieder zugeschlagen. Redenschwinger Rummenigge bekam während des Spiels eine Kurznachricht von einem Freund. Inhalt: "Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen". Vielleicht hat das schüchterne Träumen vom größten Titel im Vereinsfußball, klammheimlich unter der Bettdecke im heimischen Matrazenlager, bald ein Ende. Die Trophäe ist bereits in München. Jetzt gilt es nur noch, sie hier zu behalten.

[Bild: spox.com]

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