Kalle Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, hielt gestern
beim obligatorischen Bankett eine Lobeshymne auf die Mannschaft und das
Trainerteam. Zu recht: Die Bayern zeigten eine hervorragende Leistung
gegen Real Madrid, allen voran Manuel Neuer, der spätestens im
Elfmeterschießen die Kahn'sche Titan-Legierung auftrug. Ebenso hervor
heben muss man David Alaba, dem eigentlichen Motor des Spiels, der
kaltschnäuzig und routiniert agierte - mit 19 Jahren wohlgemerkt. Holger
Badstuber, der cooler spielte als ein Tiefkühlfach, Luiz Gustavo als
Staubsauger vor der Abwehr, Toni Kroos als Ballverteiler, Rib und Rob
als permanente Unruheherde für die Madrider Defensive, Mario Gomez, der
ackerte wie ein Ochse auf dem zu bestellenden Feld und Bastian
Schweinsteiger, der, je mehr Minuten verstrichen, mehr Verantwortung an
sich nahm, pünktlich zum Elfmeterschießen seine "Eier wiedergefunden"
hatte und die Bajuwaren so in das Endspiel Dahoam manövrierte. La Bestia Negra,
wie die Madrilenen erfurchtsvoll die Münchner nach einigen
hochklassigen - und vor allem siegreichen - Duellen in der Vergangenheit
nennen, hatte wieder zugeschlagen. Redenschwinger Rummenigge bekam
während des Spiels eine Kurznachricht von einem Freund. Inhalt: "Alle
Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen".
Vielleicht hat das schüchterne Träumen vom größten Titel im
Vereinsfußball, klammheimlich unter der Bettdecke im heimischen
Matrazenlager, bald ein Ende. Die Trophäe ist bereits in München. Jetzt
gilt es nur noch, sie hier zu behalten.
[Bild: spox.com]
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