13. Dezember 2012

DFL beschließt umstrittenes Sicherheitskonzept

Quelle: FP-Page "Ohne Stimmen
12:12 keine Stimmung"
Nach knapp einem halben Jahr haben die 36 Profiklubs der Fußball-Bundesliga das neue Sicherheitskonzept mit großer Mehrheit, wie Reinhard Rauball zu Protokoll gab, verabschiedet. Die Beschlüsse würden, so der Liga-Präsident, die "Fußballkultur in Deutschland nicht gefährden". Bereits am Verkündungstag äußerten einige Fans ihren Unmut. Folgen am Wochenende neue Proteste?


Inhalt dieses Konzeptes sind gravierende Veränderungen in puncto Sicherheit. So werden fortan in jedem Stadion die Zuschauerblöcke per Videokamera überwacht. Um überhaupt erst einmal in die Spielstätte hineinzugelangen, sollen demnächst verschärfte Sicherheitskontrollen anstehen. Die meisten Fans sehen in dieser "Sicherstellung eines störungsfreien Spielablaufs und zur Verminderung von Gefahren für die Zuschauer, Spieler und Schiedsrichter" einen Vorwand für Ganzkörperkontrollen, wie es sie beispielsweise vor der Bundesliga-Partie Bayern München gegen Eintracht Frankfurt am 10. November diesen Jahres gegeben hat. Zu allem Überfluss fordert die DFL dass "Gegenstände, die dazu bestimmt sind, die Feststellung der Identität einer Person zu verhindern", von den Sicherheitsleuten konfisziert werden. Bedeutet dies, das in Zukunft keine Schals, Mützen, übergroße Hüte oder gar Gesichtsbemalung nicht mehr erlaubt sind?

In den letzten Wochen wurde die Ablehnung gegenüber dem 37-seitigen Konzept immer größer. Höhepunkt war die Aktion "12:12", welche an den vergangenen drei Spieltagen durchgeführt wurde. Im Rahmen dieses Protestes blieben die Fankurven bis zur zwölften Minute mucksmäuschenstill. Statt mit Anfeuerungsparolen machten die Anhänger vielmehr mit eindeutigen Transparenten auf ihre Abneigung gegenüber dem Sicherheitskonzept aufmerksam. Auch am gestrigen Mittwoch hatten sich eine Vielzahl von Anhängern vor dem Frankfurter Hotel, wo die Tagung stattfand, getroffen und - stets begleitet von einem nicht zu kleinen Polizeiaufgebot - ihren Unmut geäußert.

Diese ersten Proteste werden vermutlich nur der Anfang sein.

Mehr dazu:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen