Im Hinspiel hatte es gegen BATE Borisov noch eine 3:1-Niederlage gesetzt, am gestrigen Mittwoch aber ließ sich der FC Bayern Münchner seine gute Ausgangsposition in Gruppe F allerdings nicht nehmen und gewann souverän mit 4:1 in der heimischen Arena am Kurt Landauer-Weg gegen den weißrussischen Meister. Somit qualifizieren sich die Bayern als Gruppensieger für das Achtelfinale der Champions League. Bester Mann auf dem Feld war Xherdan Shaqiri. Negativ fiel dagegen Jérôme Boateng auf, der die Abwehrsorgen unnötig vergrößerte.
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Ohne einen Wechsel kamen beide Teams aus den Katakomben zurück. Als das Spiel begann, zu einem trostlosen Kick zu werden, entschloss sich Boateng kurzerhand dagegen zu hauen - im wahrsten Sinne des Wortes. Mit einer ziemlich motivierten Grätsche auf Höhe des Mittelkreises senste er Gegenspieler Kontsevoy um und sah dafür die Rote Karte. Eigentlich eine zu harte Entscheidung von Schiedsrichter William Collum aus Schottland, weder Boateng noch die vielen Zuschauer hätten mit dieser Entscheidung gerechnet. Soviel Ungeschicktheit musste jedoch bestraft werden. Die Münchner beflügelte der Platzverweis jedoch vielmehr als das er sie schwächte: Schweinsteiger legte eine Flanke mit dem Hinterkopf auf Müller, der in bester Wuselmanier, zum 2:0 einschoss. Kurz darauf wurde der Rechtsaußen "zur Belohung" ausgewechselt. Für ihn kam Dante ins Spiel, der sich gleich an seinen zukünftigen Partner in der Innenverteidigung, Daniel van Buyten, gewöhnen durfte. Das Spiel war entschieden, die Bayern aber steckten nicht zurück. Gomez revanchierte sich für die Torvorlage Shaqiris mit einer haargenauen Flanke(!) auf den 1,69m großen Schweizer, der nur noch einnicken brauchte. Das "Kopfballungeheuer" Shaqiri setzte sich in dieser Situation gegen den 21cm größeren weißrussischen Verteidiger durch. Nach der Gelb-Roten Karte wegen eines erbärmlichen Schwalbenversuchs gegen Borisovs Polyukovs brachte Heynckes Ribéry und Alaba. Beide versorgten das Publikum noch mit einigen sehenswerten Aktionen, darunter das Tor zum 4:0 durch den jungen Österreicher nach einer Ribéry-Ecke. Eine Minute vor Schluss durften dann auch die Spieler von BATE nochmal jubeln: Filipenko gelang mit einem unhaltbaren Rechtsschuss der Ehrentreffer zum 4:1. Kurz darauf war Schluss, der FC Bayern zog somit souverän gegen nie gefährlich werdende Weißrussen in das Achtelfinale der Champions League ein.
Die Mannen des Rekordmeisters boten insgesamt eine konzentrierte Leistung, was den Akteuren von Borisov das Leben sehr schwer machte. Trotz vieler Wechsel überwog die spielerische Klasse. Besonders Xherdan Shaqiri machte an diesem Abend den Unterschied. Der "Kraftwürfel" war überall zu finden, spielte tolle Pässe, sorgte mit präzisen Flanken für Gefahr, legte das 1:0 durch Gomez sehenswert vor und köpfte(!) sogar ein Tor selbst. Ein rundum gelungener Auftritt des Publikumslieblings, der sich nachhaltig für die erste Elf empfohlen hat. Ebenfalls gut aufgelegt war Mario Gomez. Ein Tor und ein Assist standen für den bulligen Mittelstürmer zu Buche. Kontrahent Mario Mandzukic wird es, sollte Gomez weiterhin so stark spielen, schwer haben, wieder in die Mannschaft zu rücken. Besonders ärgerlich war die Rote Karte für Jérôme Boateng. Neben dem verletzten Badstuber wird nun auch er mindestens für das nächste K.O.-Spiel fehlen. Ob, aufgrund dieser Tatsache, im Winter nachgebessert wird, ist noch nicht bekannt. Abwegig wäre es allerdings nicht, stehen Jupp Heynckes nach dem überflüssigen Foul Boatengs nur noch zwei gelernte Innenverteidiger zur Verfügung.
Die Bayern überwintern in der Champions League und haben erstmal Ruhe bis Anfang Februar, wenn es im Achtelfinale weitergeht. Wer hier der Gegner sein wird, entscheidet sich am 20. Dezember. Im Lostopf: Unter anderem Real Madrid, Arsenal London, AC Mailand und der FC Porto.
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