28. Dezember 2012

Bundesliga-Team der Hinrunde 2012/13: Altbekannte und Rückkehrer

Leicht haben wir es uns nicht gemacht, mit der Auswahl des Bundesliga-Teams der Hinrunde: Wer sollte die erste Elf besetzen? Wer dagegen nur auf der Bank Platz nehmen oder überhaupt nicht in den 18er-Kader berufen werden? Dennoch fiel eine Entscheidung: Mit dabei sind einige Altbekannte, junge Wilde und unerwartete Rückkehrer. Dazu: Der wohl sympathischste Trainer seit langem.


Bei der Position des Torwarts fiel die Wahl auf René Adler. Sehr wohl hätten es auch Kevin Trapp, Manuel Neuer oder auch Roman Weidenfeller verdient gehabt. Die hervorragenden Werte Adlers mit 79% abgewehrten Torschüssen, sechs zu Null-Spielen in der Bundesliga und sensationellen Paraden sprechen jedoch für sich. Hinzu kommt die Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft, mit der wohl nur die wenigsten gerechnet hätten.

In der Innenverteidigung agiert Dante, der sich - eher unerwartet - in München zum Stammspieler und absolutem Leistungsträger entwickelt hat. Der Brasilianer stieg sofort zum Wortführer auf und absolvierte alle Partien in der Bundesliga und Champions League. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass die aktuelle Bayern-Elf die beste Defensive der Vereinsgeschichte bildet. Nicht umsonst sagte FCB-Coach Jupp Heynckes vor einigen Wochen: "Dante spielt immer!"

Neben Bayerns Brasilianer verteidigt Mats Hummels. Der deutsche Nationalspieler fungierte, nach anfänglichen Startschwierigkeiten, in der Borussendefensive als Fels in der Brandung. Er absolvierte in dieser Spielzeit 16 Bundesliga- und sechs Champions League-Partien und trug maßgeblich dazu bei, dass der BVB die Todesgruppe überstehen konnte.

Auf der rechten Außenverteidigerposition findet sich ein Jungspund: Eintracht Frankfurts Talent Sebastian Jung. Letztes Jahr noch in Liga Zwei, hat sich der 22-Jährige in dieser Hinrunde in der Ersten Liga etabliert und sich gar in das Nationalteam gespielt. Sein abgeklärtes Spiel und sein dynamischer Offensivdrang sind sicherlich nur die markantesten Gründe. Der Dauerbrenner der Eintracht absolvierte jedes Bundesliga-Spiel über 90 Minuten.

Links in der Kette verteidigt Gonzalo Castro. Vor einigen Jahren wurde der Deutsch-Spanier als größtes Defensivtalent der Bundesliga gehandelt. Die Bayern hatten Interesse, auch Klubs aus dem europäischen Ausland. Castro blieb bei Bayer und die Leistungskurve stagnierte nicht nur, sondern fiel. In diesem Jahr feiert der 25-Jährige seine Wiederauferstehung und schoss - auf offensivere Position - sechs Tore und bereitete vier Buden vor. 

Vor der Viererkette agiert ein weiterer SGE-Adler: Sebastian Rode. Der hessische Rohdiamant ist wohl die Entdeckung der bisherigen Saison. Mit unermüdlichem Einsatz, hervorragenden Zweikampfwerten und Tempodribblings à la Speedy Gonzales spielte sich der deutsche U21-Nationalspieler in die Herzen der Fans, in die Notizbücher der Scouts europäischer Spitzenclubs und womöglich bald in den Kader Joachim Löws. 

Thomas Müller: Mal Rechtsaußen, Linksaußen, Zehner, hängende Spitze oder Mittelstürmer. Die Polyvalenz in Person nimmt in unserem Team der Hinrunde die Position des rechten Mittelfeldspielers ein. Nach einem Durchhänger in der letzten Saison ist der sympathische 23-Jährige wieder einer der Leistungsträger des FC Bayern und mit neun Toren und neun Torvorlagen in der Bundesliga nicht nur gehörig am Erfolg der Münchner beteiligt, sondern nebenbei auch Topscorer.

Auf der Zehn zaubert Mario Götze. Auch hätte hier ein Toni Kroos stehen können, doch der Dortmunder Ausnahmedribbler bestach gerade im letzten Drittel der Saison mit grandiosen Leistungen, wichtigen Toren und sehenswerten Torvorlagen. Im letzten Jahr vom Verletzungspech gebeutelt, scheint der 20-Jährige in dieser Saison auf europäischem Spitzenniveau angekommen zu sein. 

Wettbewerbsübergreifend sechs Pflichtspieltore und starke 15 Torvorlagen. Dazu sensationelle Dribblings, Defensivarbeit, Leidenschaft und Führungsspielermentalität: Franck Ribéry spielt seine wohl beste Saison im Dress des FC Bayern München und ist endgültig zu einer der tragenden Säulen des Münchner Spiels gereift. Unmöglich, dass der 29-Jährige somit nicht im Bundesliga-Team der Hinrunde vertreten ist.

Im Angriff steht ein Mann, dessen Talent oft verkannt wird, der aber gerade in den letzten Monaten seine Leidenschaft fürs Toreschießen entdeckt hat: Das Frankfurter Urgestein Alex Meier. Bereits seit dem Jahr 2003 im Verein, griff er sich bereits im letzten Jahr die Torjägerkanone der Zweiten Liga und rangiert in diesem Jahr - wohlgemerkt eine Liga höher - auf dem zweiten Platz der besten Torschützen. Seine elf Treffer und seine wuchtige, Verteidiger bindende Spielart sind wichtige Faktoren für den Frankfurter Höhenflug.

Immer wieder fällt der Name Stefan Kießling, wenn es um die Nominierung des Nationalkaders geht. Und in genau derselben Regelmäßigkeit bleibt eine Einladung ins Team von Jogi Löw aus. Warum, weiß wohl nur der Bundestrainer selbst. Kießling argumentiert mit Toren: Zwölf in dieser Saison und gar 25 im kompletten Kalenderjahr 2012, machen den Leverkusener zum besten deutschen Stürmer des Jahres - und zum Mitglied des Bundesliga-Teams der Hinrunde.

In Baden-Württemberg prangert an manchen Bushaltestellen das Motto der dort ansäßigen Busgesellschaft: "Symbadisch. Praktisch. Gut." Gleiches könnte auch für den Trainer der Hinrunde (wenn nicht des Jahres!) gelten: Christian Streich. Der 47-Jährige, eigentlich nur als Notlösung eingesetzt, avancierte zum Glücksgriff des Jahrhunderts für den SC Freiburg. Streich rettete den SC in der Vorsaison vor dem Abstieg und lernte den Breisgauern eine offensive sowie unterhaltsame Spielweise, die zu allem Überfluss auch noch extrem erfolgreich ist. Tabellenplatz sechs und die "beschte" Hinrunde der Vereinsgeschichte sprechen Bände.

Komplettiert wird das Team der Hinrunde von einigen Härtefällen, die den Sprung in die erste Elf nicht geschafft haben, wie der Frankfurter Kevin Trapp, Mainz-Verteidiger Nikolce Noveski, Bayern-Dampfwalze David Alaba sowie Edel-Techniker Toni Kroos, Gladbachs Weitschusskönig Juan Arango, HSV-Retter Rafael van der Vaart und die schwäbische Lebensversicherung Vedad Ibisevic.

Welche Akteure wären in Eurem Bundesliga-Team der Hinrunde 2012/13? Postet Eure Vorschläge in die Kommentare!

3 Kommentare:

  1. Reus,Szalai,Max Kruse,Nicolai Müller und Luiz Gustavo!

    AntwortenLöschen
  2. Gar nicht so leicht, passende Spieler für die Außenverteidigerpositionen zu finden...

    AntwortenLöschen