30. September 2012

"Lätschert" zum 6. Sieg

Derzeit sind es Tage des Wiedersehens: Unter der Woche traf der Münchner Torjäger Mario Mandzukic beim Duell gegen den VfL Wolfsburg auf seine alten Weggefährten. Beim gestrigen Bundesliga-Spiel stand nun Claudio Pizarro im Fokus. Vor Beginn der Partie gegen den SV Werder Bremen wurde der Peruaner für seine vielen (wichtigen) Tore für die Bremer ausgezeichnet und mit viel Applaus und Händeschütteln verabschiedet. Zur Feier des Tages durfte der 34-Jährige von Beginn an auflaufen. Neben ihn fanden sich auch Thomas Müller, Toni Kroos und Luiz Gustavo wieder in der Startaufstellung. 
Der in den letzten Wochen gut funktionierende Bayern-Motor stockte beinahe die komplette erste Hälfte. Gute Kombinationen und gefährliche Aktionen aus dem Halbfeld blieben vorerst aus. Ein Grund war, dass das Zusammenspiel zwischen Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos im zentralen Mittelfeld heute nicht ganz funktionieren mochte. Der starke Ribéry dribbelte sich einige Male in gute Schusspositionen, ließ aber schlussendlich die nötige Fortune vermissen oder scheiterte an der gut gestaffelten Bremer Defensive um den starken Sebastian Mielitz. Pizarro gelang, kurz vor der Pause, beinahe mit einem Kopfball das 0:1. Mit einem 0:0 ging es in die Kabine. 
Nach dem Seitenwechsel boten beide Teams eine engagiertere Leistung. Ribéry scheiterte knapp mit einem Distanzschuss am Aluminium, Manuel Neuer, bis dato beinahe beschäftigungslos, hielt einen Versuch von de Bruyne. Nach knapp einer Stunde wechselte Bayern-Coach Heynckes Angreifer Mario Mandzukic und Mittelfeld-Wirbler Xherdan Shaqiri ein. Besonders der Schweizer fand umgehend Bindung zum Spiel und initiierte einige gefährliche Angriffe. In der 75. Minute scheiterte Shaqiri noch mit einem Distanzschuss, einige Minuten später machte es Luiz Gustavo besser: Nach einem Zuspiel von Thomas Müller schlenzte der Brasilianer den Ball wunderbar in das Bremer Gehäuse. Kaum 120 Sekunden später konterten die Münchner über Shaqiri, der intuitiv in die Mitte passte, wo Mandzukic nur noch einschieben musste - sein 6. Tor im 6. Saisonspiel! Der Treffer des Kroaten markierte den 0:2-Endstand. 
Während die Münchner Spieler, bei denen heute besonders Franck Ribéry hervorstach, mit dem Auswärtsdreier zufrieden waren ("Wir haben uns schwergetan. Als es drauf ankam, haben wir die Partie aber entschieden. Das zeichnet uns aus" - O-Ton Lahm), wetterten die Verantwortlichen abseits des Platzes gegen die fehlende Entschlossenheit der Akteure. Jupp Heynckes sah einen Auftritt ohne "Esprit", Sport-Vorstand Matthias Sammer setzte gar noch einen drauf und nannte die Einstellung seines Teams "lätschert". "Wenn Spiel oder Training ist, muss die Laterne an sein. Heute hat sie nur leicht geglimmt", so Sammer. Die Spieler auf dem Platz seien "nicht richtig gallig" gewesen.
Gegen BATE Borisov am kommenden Dienstag haben die Münchner die Chance, sich wieder alles andere als pomadig zu zeigen. Jupp Heynckes wird aus dem 27 Mann umfassenden Kader schon Spieler finden, die auf einen Einsatz brennen. 

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