21. November 2012

Punktgewinn in Valencia: FCB im Achtelfinale

Nach 90 teilweise schwachen Minuten trennen sich der FC Bayern München und der FC Valencia mit 1:1. Die Münchner waren, trotz einstündiger Überzahl, drauf und dran als Verlierer vom Platz zu gehen, ehe Thomas Müller mit seinem Tor den entscheidenden Punkt, welcher für die Teilnahme am Achtelfinale benötigt wurde, sicherte.

Am vergangenen Samstag hatte Trainer Jupp Heynckes gegen den 1. FC Nürnberg die Rotationsmaschine angeworfen. Auch bei der gestrigen Partie blieb er seiner Linie treu und entschied sich für fünf neue Akteure in der Startelf. So verteidigte neben Dante der wiedergenesene Holger Badstuber. Für den 23-Jährigen war es der erste Einsatz als Innenverteidiger in der laufenden Saison. Philipp Lahm nahm wieder seine angestammte Position auf der rechten Abwehrseite ein. Im defensiven Mittelfeld agierte der Spanier Javier Martínez, für Xherdan Shaqiri kam der angeschlagene Franck Ribéry ins Team. Im Angriff durfte sich, wie bereits im Hinspiel, Claudio Pizarro versuchen. Man merkte bereits früh der verhaltenen Spielweise der Mannen aus Valencia an, dass sie sich durchaus mit einem Punkt zufrieden geben würden - war der Klub ja bereits für das Achtelfinale qualifiziert. Die Münchner nahmen das Spiel an sich ohne dabei gefährliche Torchancen zu kreieren. Erst zwei Kopfbälle von Verteidiger Dante zwangen Keeper Guaita zu ersten guten Paraden. Nach dreißig gespielten Minuten tauchte Valencias Feghouli vor Manuel Neuer auf und zwang diesen zu einer ersten Sensationstat. Valencia fand immer besser ins Spiel, schwächte sich aber in der Folge selbst. Nach einem rüden Foul mit gestrecktem Bein gegen David Alaba, sah der bereits gelbverwarnte Rechtsverteidiger Barragan den roten Karton. Doch statt nun in Überzahl das Heft in die Hand zu nehmen, ließen sich die Bayern immer mehr von den Katalanen einlullen und konnten froh sein, dass es nach Feghoulis Schuss kurz vor dem Seitenwechsel nicht 1:0 für die Gastgeber stand.
Nach dem Pausentee war es der spanische Nationalspieler Soldado, der erneut von Neuer eine Glanzparade einforderte. Von der Bayern-Offensive war bis dato nichts zu sehen. Kroos verweigerte Offensivpässe, Ribéry dribbelte sich immer wieder fest und ließ sämtlichen Esprit, der ihn in den letzten Tagen so auszeichnete, vermissen. Die Bayern brachten Mandzukic und Shaqiri - das Tor jedoch fiel auf der anderen Seite. Nach einem fragwürdigen Freistoß kam Feghouli eine Viertelstunde vor Spielende frei zum Abschluss. Dante fälschte unhaltbar für Neuer ab. Valencia war tatsächlich in Führung gegangen. Heynckes zog nun seinen letzten Joker und brachte Mario Gomez. Nach mehr als sechsmonatiger Verletzungspause gab der Goalgetter sein Pflichtspiel-Comeback. Genau zur richtigen Zeit, wie sich heute herausstellte: Denn sollten sich die Anschuldigungen gegenüber Mario Mandzukic bewahrheiten und er tatsächlich absichtlich eine einschlägige politische Geste in seinen Torjubel eingebaut haben, droht dem derzeitigen Top-Torjäger der Bundesliga eine saftige Strafe. Gomez bewies, dass schon bald wieder mit ihm zu rechnen ist: Eine Flanke von Lahm verlängerte der Mittelstürmer zu Thomas Müller, der in unnachahmlicher Weise den Ball in der 82. Minute zum 1:1 ins Tor stocherte. Kurz nach dem Ausgleichstreffer hätte Schweinsteiger sogar noch die Führung erzielen können - sein Schuss verfehlte allerdings knapp das Ziel. Somit war es fix: Die Bayern trennten sich gegen den FC Valencia im Estadio Mestalla 1:1 - und können mit diesem Punktgewinn im Nachhinein mehr als zufrieden sein.
Die Münchner boten über weite Strecken eine schwache Partie. Ohne die zündenden Ideen von Franck Ribéry ging nur wenig in der Offensive. Der Franzose war nach eigenen Angaben mit Schmerzen in die Begegnung gegangen. Claudio Pizarro wurde vollends vernachlässigt und bekam während seiner 71 Minuten Einsatzzeit keine einzige verwertbare Flanke zugespielt. Positiv fielen bei den Münchnern die deutschen Nationalspieler Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und - nicht zuletzt aufgrund seines Tores - Thomas Müller auf. Ebenfalls gut präsentierte sich Javier Martínez, der, spätestens nach den guten Leistungen in den vergangenen Partien und der Leistenverletzung von Luiz Gustavo, seinen Platz in der Startelf der Bajuwaren sicher haben dürfte. 
Trotz dieses Unentschiedens erreichen die Münchner das Achtelfinale der Champions League. Aufgrund des besseren direkten Vergleichs würde ihnen - trotz gleichzeitigem Sieg Valencias in Lille - am 5. Dezember ein Heimerfolg gegen BATE Borisov genügen.

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