3. November 2012

Mit Rotation zum Erfolg

Dank einer überragenden Leistung von Claudio Pizarro zieht der FC Bayern München problemlos gegen den 1. FC Kaiserslautern in die nächste Runde des DFB-Pokals ein. Bei den "Roten Teufeln" gewannen die Münchner mit 4:0.

Jupp Heynckes warf die Rotationsmaschine an und wechselte im Vergleich zur Bundesliga-Niederlage gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Sonntag auf neun (!) Positionen. Nur Jérôme Boateng und David Alaba fanden sich in der Startelf gegen die Pfälzer wieder. Im Tor durfte sich Tom Starke beweisen, neben Boateng verteidigten Rafinha, Javier Martínez und Diego Contento, abgesichert von Emre Can und Anatoly Timoschtschuk. Auf den offensiven Außen präsentierten sich Xherdan Shaqiri und Arjen Robben. In der Spitze tummelte sich Claudio Pizarro. 
Die neu gemixten Bayern spielten von Beginn an nach vorne und nahmen schnell das Heft in die Hand. Dennoch gelang dem Ex-Freiburger Mo Idrissou die erste nennenswerte Chance in der Partie für die Pfälzer. Kurz darauf preschten allerdings die Münchner - in Person von Arjen Robben - nach vorne, der mustergültig Claudio Pizarro zum 1:0 bediente. Fortan lief der Ball beinahe ausschließlich in bajuwarischen Reihen. Ähnlich wie in den letzten Partien verpasste es die Elf von Jupp Heynckes allerdings früh das Spiel zu entscheiden. So scheiterten beispielsweise Alaba, Can und Shaqiri an Tobias Sippel, der eine höhere Pausenführung verhinderte. 
Kurz nach Wiederanpfiff netzte Robben zum 2:0 ein - das Spiel war bereits nach drei Minuten im zweiten Durchgang entschieden. Der Holländer aber war es, der beflügelt durch die Kapitänsbinde immer wieder das Angriffsspiel des FC Bayern nach vorne trieb. Ein Freistoß von Shaqiri landete punktgenau auf dem Kopf von Pizarro, der nur noch einnicken musste. Nach dem 3:0 brachte Heynckes Mitchell Weiser für den angeschlagenen Rafinha. Für Weiser, der im Sommer vom 1. FC Köln kam und als große Hoffnung auf der rechten Verteidigerseite gilt, war es der erste Pflichtspieleinsatz für die Münchner. Zwei Minuten vor Schluss bescherte Robben, durch Vorlage seines peruanischen Nebenmannes, den 4:0-Endstand. 
Grund für einen entspannten Pokalabend war die starke Leistung von Claudio Pizarro. Der 34-Jährige netzte zweimal selbst ein und legte zwei Treffer mustergültig vor. Er war stets präsent, ließ sich immer wieder nach hinten fallen und zeigte somit, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Ebenfalls richtig stark war die Leistung von Arjen Robben. Im zweiten Spiel nach seiner Verletzung kam der Holländer seiner Topform sehr nahe. Zum ersten Mal die Mannschaft als Kapitän aufs Spielfeld führend, war er der Motor des Münchner Angriffspiels. Robben gestikulierte viel und gab Anweisungen. Jedoch nicht auf der egoistischen, typischen Robben'schen Art, wie er sie in den letzten Jahren seiner bisherigen Karriere an den Tag legte, sondern als reflektierter und verantwortungsbewusster Kapitän. Der 28-Jährige sprühte förmlich vor Engagement.
Der 1. FC Kaiserslautern ist am Mittwoch nun zum fünften Mal gegen den FC Bayern im DFB-Pokal ausgeschieden. Trotz der sogenannten "B-Formation" der Münchner war etwas anderes nicht zu erwarten. Generell bot der DFB-Pokal-Spieltag wenig überraschendes. Eine solch leichte Partie wie gegen die "Roten Teufel" wird es am kommenden Samstag für die Bayern nicht geben, wenn sie beim Hamburger Sportverein gastieren. Im ehemaligen Volksparkstadion wird dann wohl wieder eine völlig andere Mannschaft auf dem Platz stehen. Wohl dem, der solch einen Kader hat.

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