23. Juli 2012

Auch ein Bender hat seinen Preis

Nun also doch: Der FC Bayern ist an einer Verpflichtung von Lars Bender interessiert. Wie Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge nach der Ankunft in Peking mitteilte, gäbe es für einen Spieler "immer einen Preis" - ein Dementi klingt anders. Zudem ließ er in diesem Zusammenhang vielversprechend durchklingen, dass Karl Hopfner nicht ohne Grund auf die Reise nach Fernost verzichtet habe.
Lars Bender, der bei der vergangenen Europameisterschaft auf sich aufmerksam machte, gilt als einer der favorisierten Spieler von Matthias Sammer. Nicht nur, weil der Sport-Vorstand in dem jungen Leverkusener vielleicht ein Abbild von sich selbst sieht, sondern  vielmehr, weil Bender in den letzten Spielzeiten mit starken Leistungen in der Bundesliga auf sich aufmerksam machte. Ebenso verkörpert er, wie kaum ein anderer Defensivspieler, die Eigenschaften, welche die Münchner suchen: Ehrgeiz, Wille, Kampfbereitschaft. Auch Trainer Jupp Heynckes, der Bender zwei Jahre lang in Leverkusen coachte, hält große Stücke auf den 23-Jährigen. Wohl vorausschauend schickte er diesem nach seinem Torerfolg gegen Dänemark eine Glückwunsch-SMS. Das wiederum verärgerte Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser sehr, der sich öffentlich nicht nur über Heynckes neue Fähigkeit Kurzmitteilungen zu tippen wunderte, sondern auch über die forschen und offensiven Lobhudeleien des Münchner Übungsleiters. 
Noch ist der Transfer des gebürtigen Rosenheimers nicht in trockenen Tüchern, doch deutet einiges auf eine Verpflichtung hin. Die Causa Martinez ruht seit einigen Tagen. Die Bayern sind nicht bereit, die geforderten 40 Millionen Euro Ablösesumme zu investieren. Auch das kolportierte Interesse an den Italienern Pirlo und Marchisio wurde in das Reich der Fabeln verwiesen. Gestern erweiterte Sport1 die Liste potenzieller neuer Sechser um Nigel de Jong. Ob der als aggressiv (und gelegentlich unsportlich) geltende Holländer wirklich auf dem Radar der Münchner ist, darf jedoch bezweifelt werden.
Auch wenn Holzhäuser einen Wechsel Benders in seine bayrische Heimat kategorisch ausschließt, wird in diesem Poker das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. Umso besser, denn ein Bender würde dem Münchner Zentralverbund gut zu Gesicht stehen. Beispielsweise könnte sich Bastian Schweinsteiger wieder vermehrt auf das Überbrücken von Verteidigungs- und Angriffsspiel konzentrieren, da sich der Neue vollends den Defensivaufgaben widmen würde. Dennoch sollten sich die Bayern treu bleiben und keine Unsummen in diesen Transfer investieren. Ein Spieler hat, wie wir von Kalle Rummenigge gelernt haben, seinen Preis - jedoch sollte dieser im Falle Bender die 18 Millionen Euro-Marke nicht überschreiten. 

Übrigens: Bisher ist glücklicherweise noch keine Koan-Bender-Aktion der Münchner Ultras überliefert - und das, obwohl Lars Bender eine blaue Vergangenheit umweht. Hoffentlich bleibt dies auch so. 

4 Kommentare:

  1. http://www.bayer04.de/B04-DEU/de/_md_aktuell-dt.aspx?aktuell=aktuell-7356

    --> Das nenn ich mal ne Antwort, nicht nur von nem Sechser, sondern auch von nem Sechzger! Bender muss bleiben! Versuchen könnt ihr es ja gerne mal bei den Herren Schwaab, Reinartz und Augusto, das wären m. E. mal Kandidaten für nen Vereinswechsel, die sind sowieso preiswerter...

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  2. Aber zwischen den Zeilen kann ma schon vernehmen, dass der gute Lars einem Wechsel nicht unbedingt abgeneigt ist. Ebenso wollte ja auch ein Schürrle wechseln - was ist derzeit los in Leverkusen? Ach ja: Was sagst du zu der Dutt-Verpflichtung?

    Möchte Dir die Tage übrigens noch ein Angebot unterbreiten :)

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  3. Ich hoffe, du behältst Unrecht, aber die Sorge ist natürlich da: Denn sagen, dass man bleiben will und dann auch tatsächlich bleiben ist ja leider Gottes nicht dasselbe...

    Und Schürrle sollte mal auf dem Teppich bleiben. Mag ja sein, dass er im kicker was richtigstellen wollte und Interesse an Chelsea gehabt hätte, ist doch gut, wenn er den Mund aufmacht. Aber einen Vertrag bei Bayer bis 2016 unterschreiben, ein Jahr mit mehr Schatten als Licht spielen und dann plötzlich erwarten, dass man die Freigabe für Chelsea erteilt bekommt - das läuft nicht! Er soll sich bei uns erstmal seine Meriten verdienen, dann kann er von mir aus zu nem Topklub wechseln. Er ist ja erst 21, auch wenn mans ihm nicht ansieht.

    Ansonsten ist das Team gut in Form, das Testspiel in Offenbach letzte Woche war doch fein anzusehen :). Die Form ist fast zu gut, wo es doch noch so lange hin ist bis zum Start in Jena - hoffentlich verletzt sich keiner.

    Und das mit Dutt ist ja wirklich ein Witz, das passt ungefähr so wie Hertha BSC und Otto Rehhagel. Aber für ihn ist das ja prima, er kann sich ins gemachte Bett legen und beherrscht sogar denselben Dialekt wie Jogi. Ich bin aber schon überrascht, dass es keiner aus dem Dunstkreis verdienter Ex-Nationalspieler à la Kuntz, Brehme, Kohler etc. geworden ist.

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  4. Brehme? Himmel hilf! Kohler hätte ich mir auch gut vorstellen können - oder Dieter Eilts. Kuntz sowieso. Aber das es Dutt wird, war schon ziemlich überraschend. Dachte eher, dass er den Platz von Steffen Freund als U-Trainer einnimmt.

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