8. Juli 2012

Münchener Nummernsalat

Früher galt die Rückennummer als Erkennungsmerkmal für die jeweilige Position. Der Libero lief mit der "5" auf, der Spielmacher bekam die "10" und der Mittelstürmer trug die "9" auf seinem Jersey. Seit der Einführung von festen Rückennummern zur Saison 1995/96 obliegt die Nummernwahl jedoch meist dem Spieler selbst. Dieser wählt nach eigenem Geschmack, Aberglaube oder zusammengewürfelten Quersummen, was zu extrem hohen Nummern führen kann, wie etwa bei Anatolij Timoschtschuk, der seit seinem Dienstantritt 2009 die "44" auf dem Rücken trägt. Marketingzwecke spielen mittlerweile (leider) auch eine Rolle. So ist es beispielsweise der starken Nachfrage nach Schweinsteiger-Trikots geschuldet, dass dieser bei seiner ersten Nummer im Profiteam, der "31" blieb und sich nicht später für einen Wechsel zu einer niedrigeren Ziffer entschied. Ähnlich ist es aktuell bei David Alaba, welchem positionsgetreu die Zahl "3" besser zu Gesicht stehen würde, als die traditionslose "27". Zur neuen Saison bleibt bei den Nummern der vorhandenen Profis alles beim Alten. Somit müssen wir nach wie vor mit einer Viererabwehrkette, bestehend aus den Leibchenzahlen 27 - 28 - 17 - 21, vorlieb nehmen. 
Die Neuzugänge griffen diesen Sommer übrigens zu niedrigeren Ziffern. Dante etwa entschied sich für die "4", die auch schon von Oliver Kreutzer oder Sammy Kuffour getragen wurde. Stürmer Mario Mandzukic schnappte sich die "9", Xherdan Shaqiri die "11". Treu blieben sich die Verantwortlichen bei der Verteilung von Nummern an Spielern aus der eigenen Jugend. Wie in den letzten Jahren sind diese im höheren Bereich zu finden. Emre Can beispielsweise wird mit der "36" auflaufen. 
Wer sich in Zukunft den verwaisten Nummern "2", "3", "6" und "8" annehmen wird, wird wohl auch in dieser Saison nicht entschieden. Vielleicht ist diese Diskussion nur etwas für optische Feinschmecker und Trikotästheten. Denn wirklich wichtig ist immer noch, wer im Trikot steckt und nicht was für eine Nummer hinten drauf steht!

2 Kommentare:

  1. Niemals ist das nur was für Trikotästheten und optische Feinschmecker. Ich bin der festen Überzeugung, dass Nummer und Leistung in einem signifikanten und statistisch nachweisbaren Zusammenhang stehen, der sich in Leistung messen lässt. Logisch, denn so eine 3 auf dem Rücken hat ja weniger Beflockungsgewicht als eine 27 (um das Bsp. Alaba anzuwenden) und das führt im Falle eines Falles zu einem gewonnen Sprintduell aufgrund des leichteren Trikots! Daran denkt aber niemand im Trainerstab, bei all der Kinese und sonstigem was da betrieben wird, sollten solch augenscheinliche Überlegungen doch eine Rolle spielen. Grüße C.H.

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  2. So genau habe ich darüber nicht nachgedacht ;)

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