18. Juli 2012

Das neue Sternchen am Himmel

Beim gestrigen Testkick gegen eine Auswahl aus Trentino machte Kevin Friesenbichler mit einem lupenreiner Hattrick auf sich aufmerksam. Doch bereits in den zwei vorangegangenen Tests zeigte der 18-Jährige sein Talent mit eindrucksvollen Leistungen. Der österreichische Angreifer wechselte 2010 für 500 000 Euro von Admira Wacker Mödling in die Jugendabteilung des FC Bayern. Obwohl noch für die A-Jugend spielberechtigt, wird Friesenbichler für die von Mehmet Scholl trainierte zweite Mannschaft der Münchner auflaufen. Derzeit darf sich der Juniorennationalspieler bei den Profis beweisen, was ihm sichtlich Freude bereitet, wie er gegenüber der Münchner Abendzeitung verlauten ließ: "Das ist sensationell. Ich kann mir von den Profis so viel abschauen. Mario Mandzukic hat ein sensationelles Kopfballspiel, Claudio Pizarro ist unglaublich clever. Das sind beide Weltklasse-Stürmer, von denen ich viel lernen kann." Vor allem Ösi-Kollege David Alaba hilft bei der Integration: "Alaba hilft mir sehr. Wir Österreicher müssen zusammen halten."
Die Gazzetta dello Sport, welche dem gestrigen Testkick einen Artikel widmete, erwähnte, neben dem "entfesselten" Robben, auch jenen Kevin Friesenbichler aus dem beschaulichen Örtchen Weiz in der Oststeiermark: Er sei "das neue Sternchen aus der hervorragenden Jugendabteilung des FC Bayern." Dieser Kommentar der italienischen Fachzeitschrift unterstreicht die neu angekündigte Linie der Münchner, vor der eigenen Haustür nach Talenten zu suchen und diese selber auszubilden, statt fernab in Südamerika Unmengen an Euro für mies gescoutete Weltstars in spe hinzublättern.

Vier Tore in drei Testpartien sind eine tolle Leistung, der Weg zu den Profis aber ist lang. Doch wer weiß: Vielleicht schafft es der junge Friesenbichler ja bald, seinem Spezi Alaba nachzueifern und einen festen Platz im Kader der ersten Mannschaft zu ergattern. Wenn er sich weiterhin so viel von Pizarro und Mandzukic abkupfert, ist das in absehbarer Zeit gar nicht mal so unwahrscheinlich.

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