
28. Dezember 2012
Bundesliga-Team der Hinrunde 2012/13: Altbekannte und Rückkehrer

27. Dezember 2012
Facebook-Ranking 2012: Borussia Dortmund Spitzenreiter
Am Ende jeden Jahres sich das größte soziale Netzwerk Facebook transparent und veröffentlicht die Trends der vergangenen zwölf Monate.
Erfasst wird in dieser Statistik alles, was über Statusmeldungen in
Deutschland geteilt wurde. Spitzenreiter in der Kategorie “Am häufigsten
erwähnt” war in diesem Jahr, ähnlich wie in der Fußball-Bundesliga,
Borussia Dortmund. In den TopTen finden sich der FC Chelsea auf dem sechsten und Bayern München auf dem siebsten Rang. Als einziger Sportler vertreten ist - wie sollte es auch anders sein - Cristiano Ronaldo. Platzierung Acht für den Portugiesen. Vier fußballerische Ereignisse unter den ersten Zehn zeigen, die unglaubliche Bedeutung des runden Leders. Gut so!
24. Dezember 2012
"Ja, ist denn heit' scho Weihnachten?"
Bundesliga, DFB-Pokal, Champions League, Länderspiele, Europa League, ab und an Zweite Liga: Der allgemeine Fußballfan könnte ohne Probleme jeden Tag in der Woche mit Fußball füllen. Da kommen die Weihnachtstage gerade recht, um einmal - zumindest bis zum Boxing Day in der englischen Premier League, wo traditionell Fußballpartien stattfinden - durchzuschnaufen und sich abseits des Stadions, fernab des TV-Gerätes oder dem 11Freunde-Magazin mit anderen Dingen zu beschäftigen. Den einzelnen Spielern wird die fußballfreie Zeit vermutlich auch ungewohnt vorkommen, sodass sich der eine oder andere, in Anlehnung an den unglaublich bescheidenen, aber einprägsamen Werbeslogan Franz Beckenbauers fragen wird: "Ja, ist denn heit' scho Weihnachten?" Ein frohes Fest an alle Leser von Kommentatorenplatz!
22. Dezember 2012
Wiedersehen macht Freude II: Bayern treffen auf Podolski
Die Champions League-Auslosung am vergangen Donnerstag im schweizerischen Nyon ließ besonders bei einem Menschen die Freudenglöckchen läuten: Nämlich beim ehemaligen Bayern-Stürmer Lukas Podolski, seit Sommer diesen Jahres in Diensten des FC Arsenal London.
20. Dezember 2012
Wiedersehen macht Freude I: Bayern im Viertelfinale des DFB-Pokal gegen BVB
Das Finale um den DFB-Pokal findet bereits Ende Februar statt: Hier treffen im Viertelfinale die Münchner Bayern auf Titelverteidiger Borussia Dortmund. Das ergab die Auslosung am Mittwochabend durch Losfee Olaf Thon, früher in Diensten der Bayern und Pott-Konkurrent Schalke 04. In dieser Partie, die in der Münchner Arena am Kurt Landauer-Weg stattfinden wird, ist einer jedoch nicht mit von der Partie: Franck Ribéry. Der Franzose wurde vom DFB-Sportgericht aufgrund des "Wischers" gegen Augsburgs Koo für zwei Pokalspiele gesperrt. Egal ob mit oder ohne den Flügelflitzer: Um den Pott zu gewinnen, muss gegen den BVB gewonnen werden - ob im Viertelfinale oder erst im Berliner Olympiastadion. Wiedersehen macht Freude!
19. Dezember 2012
Hitziger Abschluss: Bayern siegen in Augsburg
Im letzten Spiel des Jahres wurde es dann doch noch einmal hitzig: Ein vermeintlicher Handelfmeter, ein nicht gegebenes Tor, eine überflüssige Rote Karte und ein Gegner, der alles abverlangte. Die DFB-Pokal-Achtelfinal-Partie am gestrigen Dienstag des FC Bayern gegen den FC Augsburg bot so einiges. Dank einer couragierten Mannschaftsleistung und Toren von Gomez und Shaqiri ziehen die Münchner in die nächste Runde ein.
16. Dezember 2012
Kurzportrait: Fangruppen in der Bundesliga
Sie stehen im wahrsten Sinne des Wortes hinter ihrem Verein: Von der Fankurve aus peitschen Ultras Spieltag für Spieltag ihre Lieblingsmannschaft nach vorn. In letzter Zeit sind diese Gruppierungen nicht unwesentlicher Bestandteil der Debatte um das Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) geworden. Zeit, einige der bekanntesten Gruppierungen etwas genauer zu betrachten und in einem Kurzportrait vorzustellen.
15. Dezember 2012
1:1 gegen Gladbach: Bayern verzweifeln an ter Stegen
Bayern München und Borussia Mönchengladbach trennten sich gestern beim letzten Bundesliga-Spiel des Jahres 2012, durch die Tore von Thorben Marx und Xherdan Shaqiri, 1:1-unentschieden. Die Bayern hätten durch einen Sieg als bester Herbstmeister aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingehen können. Die Chancenverwertung und Gladbachs Keeper Marc-André ter Stegen machten diesem Vorhaben aber einen Strich durch die Rechnung.
13. Dezember 2012
DFL beschließt umstrittenes Sicherheitskonzept
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Quelle: FP-Page "Ohne Stimmen 12:12 keine Stimmung" |
11. Dezember 2012
Titi's traumhafte Rückkehr
Heute wurde bekannt, dass Thierry Henry ein drittes Mal zum FC Arsenal nach London wechselt. Die Pause der US-amerikanischen Profi-Liga machts möglich. Doch bereits im letzten Winter gelang Titi eine märchenhafte Rückkehr, die weder die Gebrüder Grimm noch ein Geschichtenschreiber aus dem Morgenland besser zu Papier hätte bringen können. Am 9. Januar diesen Jahres, traf Henry , Kanonier durch und durch, beim Spiel Arsenal London gegen Leeds United zum entscheidenden 1:0.
10. Dezember 2012
13. Saisonsieg! Auch Augsburg kann FC Bayern nicht stoppen
Die Bayern marschieren weiter gen Titel: Gegen den FC Ausgburg gewann das Team von Trainer Jupp Heynckes dank der Treffer von Thomas Müller und Mario Gomez souverän mit 2:0. Da sowohl Bayer Leverkusen als auch Borussia Dortmund patzten, rangiert der FC Bayern nun mit satten 14 Punkten Vorsprung auf dem ersten Tabellenplatz.
6. Dezember 2012
Nach 4:1-Sieg: FCB als Gruppensieger ins Achtelfinale
Im Hinspiel hatte es gegen BATE Borisov noch eine 3:1-Niederlage gesetzt, am gestrigen Mittwoch aber ließ sich der FC Bayern Münchner seine gute Ausgangsposition in Gruppe F allerdings nicht nehmen und gewann souverän mit 4:1 in der heimischen Arena am Kurt Landauer-Weg gegen den weißrussischen Meister. Somit qualifizieren sich die Bayern als Gruppensieger für das Achtelfinale der Champions League. Bester Mann auf dem Feld war Xherdan Shaqiri. Negativ fiel dagegen Jérôme Boateng auf, der die Abwehrsorgen unnötig vergrößerte.
5. Dezember 2012
Trotz Angebote: Löw und Flick bleiben DFB treu
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Bild: Marvin Ilg |
4. Dezember 2012
Nach Babbel-Entlassung: Das nächste Tattoo kommt bestimmt
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Bild: Marvin Ilg |
3. Dezember 2012
Nach Badstuber-Verletzung: Kommt ein neuer Verteidiger?
Heute wurde Holger Badstuber erfolgreich am Knie operiert. Der Münchner Verteidiger hatte sich am vergangenen Samstag beim Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund das Kreuzband gerissen. Obwohl die Verantwortlichen des FC Bayern eine Nachverpflichtung (vorerst) ausgeschlossen haben, brodelt es in der Gerüchteküche. Wer wird Badstuber ersetzen? Besonders im Fokus: Ein altbekannter Brasilianer.
2. Dezember 2012
Kreuzbandriss! Badstubers Verletzung überschattet 1:1 gegen Dortmund
Ewig haben wir gewartet, jetzt ist sie schon wieder vorbei: Die Bundesliga-Spitzenpartie zwischen Bayern München und Borussia Dortmund. Lange ein mäßiger Kick, verdiente sich die Begegnung erst ab der 60. Minute das Prädikat "Spitzenspiel". Nach Toren von Kroos und Götze stand am Ende ein leistungsgerechtes 1:1-Unentschieden. Großer Wermutstropfen auf Seiten der Münchner: Holger Badstuber fällt mit einem Kreuzbandriss für mindestens fünf Monate aus.
30. November 2012
Bundesliga-Fanaktion 12:12: Mit Stille gegen die DFL
Am vergangenen Spieltag, der ersten englischen Woche der Saison, herrschte in jedem Stadion der Fußball-Bundesliga für 12 Minuten und 12 Sekunden Stille. Fangruppen aller Vereine protestierten mit dieser Aktion gegen den Maßnahmenkatalog der Deutschen Fußball-Liga (DFL).
29. November 2012
Herbstmeister! FC Bayern gewinnt 2:0 in Freiburg
Auch die in den letzten Wochen gut spielenden Freiburger konnten den Lauf des FC Bayern nicht bremsen: Im ungewohnt verregneten Breisgau siegten die Münchner souverän mit 2:0 und sicherten sich somit bereits am 14. Spieltag den inoffiziellen Titel des Herbstmeisters.
27. November 2012
Bundesliga auf Hochtouren
Ohne Pause geht die Bundesliga-Hinrunde auf die Zielgerade. Nach einigen Flutlichtspielen unter der Woche im Rahmen der Nationalmannschaft, des Pokals und der internationalen Wettbewerbe, treffen heute einige der 18 Bundesligisten zur ersten englischen Woche der Saison 2012/13 aufeinander. Dieser Brauch fand das erste Mal im Cricket-Sport Erwähnung. Alsbald wurde er auch in den englischen Fußball-Ligen, unter dem Namen Three-Game Week, angewandt, um die hohe anfallende Spielzahl zu bewältigen. Da auch der Spielplan deutscher Profiklubs immer mehr Partien erhielt, wurde dieser Modus unter dem Namen "englische Woche" einfach übernommen. Bei Trainern und Spielern unbeliebt, bei Fans dagegen begehrt: Bundesliga auf Hochtouren - was will man mehr?
26. November 2012
Traumtore in München: Martínez macht den Ibrahimovic
Der FC Bayern München marschiert weiter: Nach zwei 1:1-Unentschieden in Folge feierten die Bayern am Samstag einen souveränen 5:0-Kantersieg in der heimischen Arena am Kurt Landauer-Weg. Neben zwei traumhaften Toren sahen die begeisterten Zuschauer auch das Bundesliga-Comeback von Mario Gomez.
25. November 2012
Titel ohne Wert
Nach dem blamablen Champions League-Auftritt am vergangenen Dienstag gegen Juventus Turin, hat der FC Chelsea die Entlassung von Trainer Roberto di Matteo bekanntgegeben. Im Mai, eigentlich nur als Interimscoach für den gefeuerten André Villas-Boas verpflichtet, mauerte sich di Matteo im wahrsten Sinne des Wortes zum Gewinn der Champions League in und gegen München und zu einem längerfristigen Engagement - so schien es zumindest. In Westlondon ticken die Uhren allerdings anders; wer meinte, der in Schaffhausen geborene Übungsleiter genieße durch den historischen Titelgewinn eine Art Bonus, lag definitiv daneben. Nach mäßigen Auftritten in der Premier League und einem möglichen Ausscheiden - als Titelverteidiger! - in der Gruppenphase im wichtigsten Wettbewerb Europas, trotz millionenschweren Neuzugängen wie Oscar und Hazard, zogen die Verantwortlichen der Blues nun die Reißleine. Der Titel vom 19. Mai 2012 war für di Matteo somit nur ein Gewinn von geringer Nachhaltigkeit. Übernehmen wird, so wurde nur einige Stunden nach Veröffentlichung des Trainerwechsels öffentlich gemacht, Rafa Benitez, früher in Diensten des Kontrahenten FC Liverpool. Allerdings, so scheint es, auch nur für ein halbes Jahr, ehe Wunschtrainer Josep Guardiola (Wurde nicht auch schon Villas-Boas als Wunschtrainer bezeichnet?) seinen Dienst in London antreten soll.
23. November 2012
22. November 2012
Pechvogel Bender: Immer wieder bricht - das Gesicht
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Bildquelle: Screenshot Youtube |
21. November 2012
Punktgewinn in Valencia: FCB im Achtelfinale
Nach 90 teilweise schwachen Minuten trennen sich der FC Bayern München und der FC Valencia mit 1:1. Die Münchner waren, trotz einstündiger Überzahl, drauf und dran als Verlierer vom Platz zu gehen, ehe Thomas Müller mit seinem Tor den entscheidenden Punkt, welcher für die Teilnahme am Achtelfinale benötigt wurde, sicherte.
19. November 2012
Auswärtsserie gerissen: Bayern mit 1:1 in Nürnberg
Im 185. fränkisch-bayrischen Derby am vergangenen Samstag reichte es für den FC Bayern nur zu einem 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg. Vor ausverkauftem Haus war es ausgerechnet der ehemalige Münchner Markus Feulner, der die frühe Führung der Bayern durch Goalgetter Mario Mandzukic wettmachte.
15. November 2012
Holland vs. Deutschland: Ein Fest der Langeweile
Im Vorfeld wurde leidenschaftlicher und ausgiebiger über das Länderspiel diskutiert als danach. Das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande entpuppte sich als ein Festival der Langeweile; wie befürchtet, wurde es ein lahmer Kick. Es fielen weder Tore noch waren Brisanz und Spannung auf dem Spielfeld auch nur für einige Minuten zu spüren. Auch das spannungsvoll erwartete Aufeinandertreffen von Jogi Löw und Louis van Gaal fiel alles andere als spektakulär aus.
Ein Wahnsinn namens Zlatan
Glücklicherweise fand diese Länderspielpause, trotz der vielen mäßigen Partien, unter anderem Niederlande gegen Deutschland, statt - sonst wäre uns dieses sensationelle Weltklassetor von Zlatan Ibrahimovic vorenthalten geblieben.
14. November 2012
Und ewig grüßt das Länderspiel
Das letzte Länderspiel - das unglaubliche 4:4 gegen Schweden - ist noch gar nicht richtig verarbeitet, da steht bereits die nächste Partie vor der Tür. Am heutigen Mittwoch geht es für eine stark ersatzgeschwächte deutsche Nationalmannschaft gegen die Holländer. Robben, van der Vaart & Co brennen auf eine Revanche für die 2:1-Niederlage in der Gruppenphase der Europameisterschaft im Juni diesen Jahres. Dies lässt den Zuseher auf eine gute Partie, mit Feuer und Leidenschaft hoffen - und nicht auf den befürchteten, überflüssigen und vielkritisierten grauen Ausklang des Länderspieljahres 2012.
12. November 2012
Harte Arbeit statt Spektakel
Trotz einer starken Leistung reichte es am vergangenen Samstag für die Frankfurter Eintracht nicht zum Sieg in der Arena am Kurt Landauer-Weg in München. Zu abgeklärt und clever agierten die Bayern, welche am Ende - nach Toren von Ribéry und Alaba - den Platz als Sieger verlassen durften.
11. November 2012
"Prinz Poldi" in Feierlaune
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Quelle: FB-Fanpage L. Podolski |
Huch, ist das nicht Lukas Podolski? Oder doch nur ein wirscher Barockprinz, mit ähnlichen Gesichtszügen wie der Nationalspieler? Karnevalsbeginn in Köln - da darf "Prinz Poldi" selbstverständlich nicht fehlen. Ob Trainer Arsené Wenger ihm für heute, nach seinem Treffer im gestrigen Spiel gegen den FC Fulham, trainingsfrei gegeben hat oder ob es sich um ein Archivfoto aus dem letzten Jahr handelt, ist nicht überliefert. Eins jedoch ist sicher: Das Arsenal-Jersey steht ihm definitiv besser, als dieser Schmalzdress.
Loyal mal anders
Klaus Allofs ist unentschlossen: Soll er sein heimeliges Umfeld beibehalten oder sich dem unruhigen Treiben in der VW-Stadt hingeben? In Wahrheit hat sich der seit 1999 im Verein befindliche Allofs allerdings schon festgelegt. Zumindest wenn man den Gesetzen des Geschäfts vertraut.
10. November 2012
Zum Tod Robert Enkes
Depressionen und zu hoher Druck waren die Gründe für den Selbstmord
des früheren deutschen Nationaltorhüters Robert Enke. Er hatte sich am 10. November 2009 dazu entschlossen, aus dem Leben zu treten.
9. November 2012
Sieg gegen die "Schlappekicker": Das Meisterschaftsfinale 1932
Am kommenden Samstag trifft die Frankfurter Eintracht zum Bundesliga-Topspiel auf den FC Bayern. Kaum einer hätte vor der Saison dieser Partie eine solche Wichtigkeit beigemessen. Gewinnen die Hessen, verkürzen sie den Vorsprung auf die Münchner und werden, sollte auch Schalke 04 Punkte liegen lassen, wieder Bayern-Jäger Nummer Eins. Sollten aber die Bajuwaren als Sieger vom Platz gehen, ziehen sie mit weiteren drei Punkten im Gepäck vorneweg und könnten somit bereits am 11. Spieltag für akute Langeweile im Ligabetrieb sorgen. Bereits vor 80 Jahren trafen beide Mannschaften zu einem spannenden Duell aufeinander: im Finale um die deutsche Meisterschaft 1932.
8. November 2012
Schottische Effizienz
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Quelle: Screenshot Youtube |
Sixpack gegen Lille
Nach dem souveränen 3:0 in der Hansestadt am vergangenen Wochenende ließen sich die Münchner Bayern auch am gestrigen Mittwoch auf internationaler Bühne nicht lumpen: Gegen den OSC Lille spielten die Roten phasenweise sensationellen Fußball und gewannen folgerichtig mit 6:1.
4. November 2012
Alles Gute zum 70., Hans Meyer!
Zum feierwürdigen Ehrentag des Bundesliga-Urgesteins Hans Meyer ein Video.
3. November 2012
Mit Rotation zum Erfolg
Dank einer überragenden Leistung von Claudio Pizarro zieht der FC Bayern München problemlos gegen den 1. FC Kaiserslautern in die nächste Runde des DFB-Pokals ein. Bei den "Roten Teufeln" gewannen die Münchner mit 4:0.
30. Oktober 2012
Die Bundesliga atmet auf
Dank eines kuriosen Tores durch Sidney Sam gelingt Bayer 04 Leverkusen der erste Sieg seit über zwei Jahrzehnten in der bayrischen Hauptstadt. Weitaus mehr werden sich über die 1:2-Niederlage der Bayern wohl die Spieler, Trainer und Funktionäre der restlichen Bundesliga-Vereine gefreut haben.
29. Oktober 2012
Rosa Bälle
Immer dann, wenn die ersten Schneeflöckchen auf das Spielfeld niederrieseln, wird die Farbe des Spielgeräts gewechselt. Statt dem weißen Leder holten die Zeugwarte bisher das altbekannte orangene - selten auch ein gelbes - Exemplar zur besseren Erkennung aus den Ballnetzen.
27. Oktober 2012
Video: Das Meisterschaftsfinale 2000
Carsten Jancker, der letzte Tank im Sturm. Paulo Sergio mit einem Zaubertor mit der Hacke und die aufopfernd spielende Spielvereinigung aus dem gut zwölf Kilometer von München entfernten Unterhaching.
25. Oktober 2012
Mount Magath eingestürzt
Tabellenplatz 18. Ein mieserables Torverhältnis. Disharmonie in der Mannschaft. Intrigen gegen den Trainer. Aufstand der Fans. Skepsis beim Vorstand. Beim VfL Wolfsburg stimmte in den letzten Wochen nichts mehr. Dass Felix Magath bei anhaltender Talfahrt den Hut nehmen müsste, war eigentlich klar. Nur seine Doppelfunktion als Trainer und Manager sowie eine kursierene Abfindung in zweistelliger Millionenhöhe zögerten eine vorzeitige Trennung heraus.
24. Oktober 2012
Mit Routine zum Arbeitssieg
Dem FC Bayern München gelang gestern am dritten Spieltag der Champions League-Gruppenphase ein 1:0-Auswärtserfolg beim französischen Meister von 2011 OSC Lille. Thomas Müller war es, der den Münchnern durch einen berechtigten Foulelfmeter in der 20. Minute den Sieg bescherte.
23. Oktober 2012
Mit Erfolgsdruck nach Lille
Bisher lief es für den FC Bayern München in der Bundesliga astrein: Aus acht Partien wurden acht Siege geholt. Auch das Torverhältnis von 26:2 Toren ist absolut top. Jedoch darf die nationale Bilanz nicht trügen.
21. Oktober 2012
Widerstandslos zum Startrekord
Ohne Gegenwehr und größerem Aufwand gelang es gestern dem FC Bayern München einen neuen Startrekord in der Fußball-Bundesliga aufzustellen. Gegen Fortuna Düsseldorf gelang der achte Sieg im achten Spiel in Folge. Somit knackten die Bayern die im Jahr 2010 von Mainz 05 aufgestellte Serie von sieben Partien ohne Punktverlust.
Video: Was vorgestern in der...
...zweiten englischen Liga passiert ist, blieb den Fußballspielern in der Bundesliga sowie den Anhängern der Klubs glücklicherweise bisher erspart. Ein Chaot stürmte während der Partie Leeds United und Sheffield Wednesday das Spielfeld und schlug dem völlig verdutzten Chris Kirkland mit beiden Fäusten ins Gesicht.
20. Oktober 2012
Flutlichtmast auf Abruf

Das Spiel zwischen dem Tabellenzwölften und Tabellenviertletzten am 13. Spieltag der 3. Liga bewegte sich übrigens phasenweise auf einem niedrigeren Niveau als der mieseste Kreisklassenkick. Daran konnte auch der viel umjubelte Hakan Calhanoglu, der ab nächster Saison für den Hamburger SV die Schuhe schnüren wird, nichts ändern. Die Partie endete torlos 0:0.
[Bild: Tobias Ilg]
18. Oktober 2012
Wirklich selten...
...hat die Fernsehnation Joachim Löw so niedergeschlagen, ratlos und vorallem zornig gesehen, wie am Dienstagabend im ARD-Studio bei Beckmann und Scholl zur Analyse des unglaublichen 4:4 der deutschen Nationalelf gegen Schweden. Sonst stets smart und lächelnd, eloquent und niveasiert, zeigte der Bundestrainer nun sein tiefstes, finsterndes Ich.
Mehr dazu:
[Bildquelle: Screenshot ARD-Übertragung]
17. Oktober 2012
Gefühlte Niederlage
Sechzig Minuten lang zeigte die deutsche Fußballnationalmannschaft während des WM-Qualifikationspiels am gestrigen Abend Fußball vom Feinsten. Was aber die folgenden 33 Minuten passierte, sollte in die Fußballgeschichte eingehen. Nach einer sicheren 4:0-Führung und einem scheinbaren Erfolg vor Augen, fing sich das Team von Trainer Joachim Löw noch vier - teilweise groteske - Gegentreffer. Am Ende steht ein Unentschieden, was sich vielmehr wie eine Niederlage anfühlt.
Im Vergleich zum 1:6-Erfolg in Dublin gegen Irland veränderte der Bundestrainer die Startaufstellung auf zwei Positionen. Für den angeschlagenen Sami Khedira rückte Toni Kroos in die Startelf. Etwas überraschend fehlte in der ersten Elf der zuvor viel gescholtene Marcel Schmelzer. Offiziell wegen einer Knochenstauchung. Für ihn rückte der zuvor Gelb-gesperrte Philipp Lahm ins Team - allerdings auf die linke Seite. Die rechte Flanke beackerte Jérôme Boateng. Kaum war die Partie angepfiffen, wurde dem Zuseher klar, wer im Berliner Olympiastadion die Hosen an hatte. Sofort zeigte das deutsche Team eine engagierte Leistung, was sich in der 8. Minute erstmals bemerkbar machte, als Miroslav Klose zum 1:0 einschob. Es war sein 66. Treffer im 126. Spiel. Kaum sieben Minuten später drückte der Stürmer von Lazio Rom erneut den Ball über die Linie. Nach Zuspiel von Marco Reus erzielte Klose seinen zweiten Treffer am Abend. Dem 34-Jährigen fehlt somit nur noch ein Tor bis zur Einstellung von Gerd Müllers Nationalmannschaftsrekord von 68 Toren. Nach diesem Treffer schaltete die Nationalelf einen Gang zurück. Der Passivität der Schweden ist es zuzuschreiben, dass die deutsche Defensive bis dato ungefordert blieb. Nach 39 Minuten netzte Per Mertesacker aus kurzer Distanz zur 3:0-Pausenführung ein.
Während Jogi Löw in der Kabine das DFB-Team mit Pausentee - es hatte kurz zuvor zu nieseln begonnen - versorgte, brannte es in der schwedischen Kabine. Weltstar, Medienliebling, Neu-Pariser und Stürmer, Zlatan Ibrahimovic, soll, so berichten einige Medienvertreter, in der Halbzeit eine flammende Rede gegenüber seinen Mitspielern gehalten haben.
Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte war davon (noch) nichts zu sehen. Die deutschen nahmen die Partie an sich und erhöhten durch den bis dahin unauffälligen Mesut Özil zum 4:0. Durch das Berliner Rund schallte es spätestens jetzt "Oh, wie ist das schön". Die Laola schwappte sieben bis zehn Mal ohne Pause - und sogar nicht unterbrochen durch die VIP-Loge! - durch die Reihen. Ein jeder sah ein Schützenfest kommen und erwartete weitere Treffer. Doch, ähnlich wie beim Aufbau eines IKEA-Billy-Regals, kam es anders. Die Ansage des erwähnten Wunderstürmers fruchtete. Schweden rappelte sich auf. "Ibrakadabra" ließ nach Worten auch Taten folgen und netzte zum 1:4-Anschluss ein. Kaum zwei Minuten später erzielte Lustig das zweite Tor für die Schweden. Lustig war daran jedoch nichts: Holger Badstuber, eigentlich für seine Konzentriertheit stets gerühmt, war mit seinen Gedanken ganz wo anders und lieferte mit einer grandiosen Unkonzentriertheit die Vorlage für diesen Treffer. Das 4:2 ließ nun alle Dämme brechen. Die Schweden rannten permanent auf das Gehäuse von Manuel Neuer an. Die deutsche Defensive konnte ihre zuvor tadellose Ordnung nicht mehr herstellen. Eine Viertelstunde vor Schluss sorgte Johan Elmander für das 4:3. Sein Schuss durch die Hosenträger von Badstuber schlug unhaltbar für Neuer ins lange Eck ein. Kurz bevor Joachim Löw die Schotten dicht machen und mit Heiko Westermann einen weiteren Defensivspieler zur Verwaltung des Spiels bringen wollte, geschah das Unfassbare: Nach einem foulträchtigen Einsteigen von Ibrahimovic gelang Rasmus Elm das 4:4 in der 93. Minute.
Eigentlich stehen nach solch einer Leistung bei den deutschen nur Verlierer auf dem Platz. Wäre da nicht die ersten 60 Minuten des Spiels gewesen. Hier ragte besonders der Bajuware an alter Berliner Wirkungsstätte, Jérôme Boateng, hervor, der mit unermüdlichen Tempoläufen und guten Flanken auf der rechten Defensivseite Werbung in eigener Sache machte. Ebenso stark: Miroslav Klose. Nicht nur wegen seiner Treffer 66 und 67, sondern auch aufgrund seines enormen Laufpensums. Nicht selten war es Klose, der weit in der eigenen Hälfte einen der seltenen Angriffe der Schweden in der ersten Halbzeit unterband. Einen mieserablen Tag erwischte Holger Badstuber. Der Verteidiger der Münchner Bayern stand nach einer starken ersten Stunde komplett neben sich. Auch schon bessere Tage erlebte Manuel Neuer, der sich nach dem 4:0 wohl schon im Feierabend wähnte.
Nach der Partie waren es die Fans, die ihrem Ärger (verbal) freie Bahn ließen. Als Philipp Lahm als einziger deutscher Spieler nebst der schwedischen Jubeltraube den Weg in die Kurve zum Applaudieren antrat, wurde er unverhohlen weggebrüllt (O-Ton: "Was willst du hier?! Hau ab in die Kabine, du Idiot!"). Tristesse in Deutschland, Feierstimmung in Schweden. Glaubt man der Zeitung Dagens Nyheter, war Deutschland mittels dieses legendären Unentschiedens direkt am "größte[n] Kracher der schwedischen Sportgeschichte" beteiligt. Der einzige Trost. Immerhin.
- Video: Deutschland - Schweden
- Spielerprofil: Jérôme Boateng
- Schmankerl: Der 11-Freunde-Liveticker zum Nachlesen
13. Oktober 2012
Abschied von Harry Valérien
Cool, smart, sympathisch. Diese Attribute waren wie maßgeschneidert für Harry Valérien. Von 1963 bis 1988 führte der 1923 in München geborene Sportjournalist durch das Aktuelle Sportstudio. Insgesamt satte 283 Mal. Er traf, meist im bunten Wollpulli mit eigenartigen Mustern, nahezu alle Größen des Weltsports. Nicht nur das Sportstudio, welches Valérien mitbegründete, prägte er in unnachahmlicher Weise. Auch den Büchermarkt bereicherte der mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnete Valérien mit zahlreichen Werken zu Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Diesen Büchern wohnte etwas besonderes inne, da sie das Ereignis aus einem anderen Blickwinkel betrachteten. Es dürfte kaum einen Sportinteressierten geben, der nicht ein von Harry Valérien veröffentlichtes Buch in seinem Regal stehen hat. Valériens Steckenpferd war bis zum letzten Tag der Wintersport. Er berichtete mit Vorliebe von Abfahrtsläufen im Riesenslalom und fuhr nicht selten in seiner Freizeit eine ähnliche Abfahrt mit den Skiern hinunter. Erst ein Herzinfarkt 1986 ließ ihn etwas Abstand zum aktiven Sport gewinnen.
Am gestrigen Freitag war es wieder das Herz. Harry Valérien, einer der letzten seiner Zunft, ein Journalist, der für so manchen Sportler ein guter Ratgeber, beinahe ein Vater war und für jeden angehenden Sportjournalisten ein Vorbild darstellt, starb 88-jährig während einer Autofahrt an Herzversagen.
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11. Oktober 2012
Schusters Weisheit
"Der Trainer, der mit Matthias Sammer super harmonieren könnte, wäre Matthias Sammer."- Bernd Schuster, ehemalige Fußball-Diva, blonder Engel, Wahl-Spanier, Meistertrainer und neuerdings Experte bei ran, zum ersten Zoff nach 100 Tagen zwischen Bayern-Coach Jupp Heynckes und Sport-Vorstand Matthias Sammer. Am 8. Oktober 2012.
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2. Oktober 2012
Der Capitano tritt ab
Nach reichlich Jahren im Profigeschäft, mit Stationen in Chemnitz, Kaiserslautern, Leverkusen, München und London, beendet Michael Ballack seine Karriere. Zuletzt war über ein Engagement in Australien spekuliert worden, was sich in den letzten Tagen zerschlug. Der "Capitano" war jahrelanger Spielführer der deutschen Nationalmannschaft und gilt bis heute als deren torgefährlichster Mittelfeldspieler mit 42 Toren in 98 Partien. Er gewann vier Deutsche Meisterschaften, drei DFB-Pokalsiege und eine englische Meisterschaft. Für einen großen internationalen Titel reichte es nie. Oftmals mussten sich die Teams derer Ballack angehörte, sich im entscheidenen Moment geschlagen geben. Seit jeher haftet am gebürtigen Sachsen der Nimbus des "ewigen Vizes".
Wie Michael Ballack seine Zukunft gestaltet, ist noch nicht bekannt. Vermutlich wird er, wie so manch anderer ehemaliger Weltstar, eine Karriere als Co-Kommentator beim Bezahlfernsehen einschlagen - Charisma und Insiderwissen wären auf jeden Fall schon einmal vorhanden.
Die zehn schönsten Tore Ballacks im Video:
Minsk, Borisov, hauptsache Weißrussland
Am heutigen Dienstag gastiert der FC Bayern München in Weißrussland: Bei BATE Borisov sollen die nächsten drei Punkte für die Qualifikation für das Achtelfinale eingefahren werden. Der derzeitige Tabellenführer der Gruppe F überraschte am ersten Spieltag der Champions League mit einem starken Auftritt: Gegen den OSC Lille gewann BATE, was für "Baryssau Automobil- und Traktor-Elektronik" steht, mit 3:1. Der wohl bekannteste Name im Kader der Weißrussen dürfte Aljaxandr Hleb sein. Der unter anderem für den VfB Stuttgart und den VfL Wolfsburg agierende Mittelfeldmann schnürte bereits um die Jahrtausendwende seine Kickschuhe für BATE. In diesem Sommer kehrte er wieder zurück, um in - auch international - wieder für Aufsehen zu sorgen.
Die Münchner Akteure stehen ab 20.45 Uhr besonders im Fokus. Zwar gewann das Team am vergangenen Samstag mit 2:0 in Bremen und setzte den Ritt auf der Erfolgswelle fort, doch agierte die Mannschaft pomadig oder, um es mit den Worten von Matthias Sammer zu sagen, "lätschert". Trainer Jupp Heynckes wird auch heute wieder die Rotationsmaschine anschmeißen: Hoffnungen auf einen Einsatz von Beginn an können sich besonders Mario Mandzukic, Javi Martínez und Xherdan Shaqiri machen. Arjen Robben fehlt nachwievor wegen muskulären Problemen.
Damit die Reise zum Gegner nicht zur reinen Tourismus-Veranstaltung mit Seightseeing und Tour-Guide wird ("Ich bin auch neugierig, ich war noch nie in Weißrussland, noch nie in Minsk" - O-Ton Karl-Heinz Rummenigge), sondern vielmehr zu einem mit drei Punkten garnierten Unterfangen, wird die Mannschaft um Philipp Lahm sorgen: "Wir wollen auch in der Champions League einen perfekten Start haben", so der 28-jährige Kapitän kurz vor der Abreise und fügte hinzu: "Dann hat man sechs Punkte - und dann wird es wieder schwer, uns vorne zu verdrängen."
Bleibt es nun, den Worten auch Taten folgen zu lassen und den zehnten Pflichtspiel-Sieg in Folge einzufahren.
Mehr dazu:
30. September 2012
"Lätschert" zum 6. Sieg
Derzeit sind es Tage des Wiedersehens: Unter der Woche traf der Münchner Torjäger Mario Mandzukic beim Duell gegen den VfL Wolfsburg auf seine alten Weggefährten. Beim gestrigen Bundesliga-Spiel stand nun Claudio Pizarro im Fokus. Vor Beginn der Partie gegen den SV Werder Bremen wurde der Peruaner für seine vielen (wichtigen) Tore für die Bremer ausgezeichnet und mit viel Applaus und Händeschütteln verabschiedet. Zur Feier des Tages durfte der 34-Jährige von Beginn an auflaufen. Neben ihn fanden sich auch Thomas Müller, Toni Kroos und Luiz Gustavo wieder in der Startaufstellung.
Der in den letzten Wochen gut funktionierende Bayern-Motor stockte beinahe die komplette erste Hälfte. Gute Kombinationen und gefährliche Aktionen aus dem Halbfeld blieben vorerst aus. Ein Grund war, dass das Zusammenspiel zwischen Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos im zentralen Mittelfeld heute nicht ganz funktionieren mochte. Der starke Ribéry dribbelte sich einige Male in gute Schusspositionen, ließ aber schlussendlich die nötige Fortune vermissen oder scheiterte an der gut gestaffelten Bremer Defensive um den starken Sebastian Mielitz. Pizarro gelang, kurz vor der Pause, beinahe mit einem Kopfball das 0:1. Mit einem 0:0 ging es in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel boten beide Teams eine engagiertere Leistung. Ribéry scheiterte knapp mit einem Distanzschuss am Aluminium, Manuel Neuer, bis dato beinahe beschäftigungslos, hielt einen Versuch von de Bruyne. Nach knapp einer Stunde wechselte Bayern-Coach Heynckes Angreifer Mario Mandzukic und Mittelfeld-Wirbler Xherdan Shaqiri ein. Besonders der Schweizer fand umgehend Bindung zum Spiel und initiierte einige gefährliche Angriffe. In der 75. Minute scheiterte Shaqiri noch mit einem Distanzschuss, einige Minuten später machte es Luiz Gustavo besser: Nach einem Zuspiel von Thomas Müller schlenzte der Brasilianer den Ball wunderbar in das Bremer Gehäuse. Kaum 120 Sekunden später konterten die Münchner über Shaqiri, der intuitiv in die Mitte passte, wo Mandzukic nur noch einschieben musste - sein 6. Tor im 6. Saisonspiel! Der Treffer des Kroaten markierte den 0:2-Endstand.
Während die Münchner Spieler, bei denen heute besonders Franck Ribéry hervorstach, mit dem Auswärtsdreier zufrieden waren ("Wir haben uns schwergetan. Als es drauf ankam, haben wir die Partie aber entschieden. Das zeichnet uns aus" - O-Ton Lahm), wetterten die Verantwortlichen abseits des Platzes gegen die fehlende Entschlossenheit der Akteure. Jupp Heynckes sah einen Auftritt ohne "Esprit", Sport-Vorstand Matthias Sammer setzte gar noch einen drauf und nannte die Einstellung seines Teams "lätschert". "Wenn
Spiel oder Training ist, muss die Laterne an sein. Heute hat sie nur
leicht geglimmt", so Sammer. Die Spieler auf dem Platz seien "nicht richtig gallig" gewesen.
Gegen BATE Borisov am kommenden Dienstag haben die Münchner die Chance, sich wieder alles andere als pomadig zu zeigen. Jupp Heynckes wird aus dem 27 Mann umfassenden Kader schon Spieler finden, die auf einen Einsatz brennen.
- Die bisherigen Spieltagsanalysen auf einen Blick.
- Video: Werder Bremen - Bayern München
- Spielerprofil: Franck Ribéry
29. September 2012
Gute Besserung, Boris Vukcevic!

Trotz dieser Bürde entschieden sich die Hoffenheimer, heute am 6. Bundesliga-Spieltag gegen den FC Augsburg anzutreten - und zwar für Boris Vukcevic. Neben Doppel-Haltern mit dem Konterfei des Verunglückten und Bannern mit Genesungswünschen, zeigten auch die Augsburger ihre Anteilnahme und liefen mit einem eigens angefertigten T-Shirt mit dem Schriftzug "Gute Besserung, Boris" zum Aufwärmen auf den Platz. Schöne Aktion der bayrischen Schwaben für ein trauriges Ereignis.
Alles Gute und eine rasche Genesung, Boris Vukcevic!
[Bildquelle: spox.com]
27. September 2012
Nachfolger für den "Herr der Zahlen"
Seit 1983 ist Karl Hopfner, unscheinbarster, aber nicht minder wichtiger Teil des Münchner Führungs-Dreigestirns, im Amt. Ende des Jahres wird der 60-Jährige seine Tätigkeit als Finanzvorstand niederlegen. Nach erfolgreichen Jahren mit Titeln und Triumphen, möchte Hopfner schlicht seinen Ruhestand genießen. Wer kann ihm das verwehren?
Dennoch wiegt dieser Abgang schwer. Der gelernte Betriebswirt ist als Geschäftsführer und Finanzvorstand maßgeblich am Aufstieg des FC Bayern München zur Weltmarke beteiligt gewesen. Hopfner war es, der die Gelder zusammenhielt und verwaltete. Als er zum Team der Bayern stieß, hatte der Verein beispielsweise gerade einmal zwölf Mitarbeiter, heute sind es knapp 490. Auch der Umsatz hat sich vervielfacht: Von acht Millionen Anfang der 1980er sind es heute über 350 Millionen Euro, bei einem Gewinn von gut 10 Millionen im Gegensatz zu 100 000 Euro vor 30 Jahren. Am 31. Dezember diesen Jahres endet für den "Herr der Zahlen" nun das Kapitel Bayern München. Jedoch nicht ganz: Denn sollte der Verein es wünschen, würde er für ein anderes Amt zur Verfügung stehen - allerdings nur ehrenamtlich.
Dennoch wiegt dieser Abgang schwer. Der gelernte Betriebswirt ist als Geschäftsführer und Finanzvorstand maßgeblich am Aufstieg des FC Bayern München zur Weltmarke beteiligt gewesen. Hopfner war es, der die Gelder zusammenhielt und verwaltete. Als er zum Team der Bayern stieß, hatte der Verein beispielsweise gerade einmal zwölf Mitarbeiter, heute sind es knapp 490. Auch der Umsatz hat sich vervielfacht: Von acht Millionen Anfang der 1980er sind es heute über 350 Millionen Euro, bei einem Gewinn von gut 10 Millionen im Gegensatz zu 100 000 Euro vor 30 Jahren. Am 31. Dezember diesen Jahres endet für den "Herr der Zahlen" nun das Kapitel Bayern München. Jedoch nicht ganz: Denn sollte der Verein es wünschen, würde er für ein anderes Amt zur Verfügung stehen - allerdings nur ehrenamtlich.
In Hopfners große Fußstapfen wird, so gab der FC Bayern heute bekannt, Jan-Christian Dreesen treten. Im Fußballgeschäft noch unbekannt, wird er ab kommenden Jahr die finanziellen Geschicke des Rekordmeisters leiten. Der, wie Hopfner, gelernte Betriebswirt kommt von der BayernLB, wo er seit 2009 erfolgreich im Vorstand tätig war. Beispielsweise trieb der gebürtige Ostfriese die Sanierung der maroden Landesbank voran. Bei den Münchnern soll Dreesen besonders mit dem Sport-Vorstand Matthias Sammer, aber auch mit Andreas Jung, dem stellvertretenden Vorstand für Sponsoring und Vermarktung, zusammenarbeiten. Spätestens, nachdem sich Uli Hoeneß und irgendwann auch Karl-Heinz Rummenigge vollends aus dem operativen Geschäft zurückgezogen haben, werden besonders diese drei Männer für den zukünftigen Erfolg des FC Bayern als Verein, wie auch als Marke, verantwortlich sein. Zeit, von dem übrig gebliebenen Teil des Münchner Triumvirats gründlich eingearbeitet zu werden, um diese Bürde zu tragen, ist jedenfalls vorhanden. Denn bis sich die angesprochenen Hoeneß und Rummenigge wirklich zurückziehen, werden noch so einige Tage ins Land ziehen. Bis dahin kann es sich der 45-Jährige schon einmal auf der Tribüne neben den beiden Chefs gemütlich machen. Denn auch an diesen - neuen - Anblick wird man sich erst gewöhnen müssen.
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26. September 2012
Bayern bringen Wölfe zum Heulen
Zwei Männer standen beim ersten Flutlichtspiel der laufenden Bundesliga-Saison besonders im Fokus: Der ehemalige Münchner Ivica Olic, nun ein Wolfsburger, und Mario Mandzukic, letzte Spielzeit noch in der VW-Stadt aktiv und heute Stürmer bei den Roten. Während Olic, wie beinahe alle seine Teamkameraden, eine maue Leistung brachte, gelangen Mandzukic zwei Tore, die zum ungefährdeten 3:0-Sieg seiner Münchner Bayern beitrugen.
Wie zuletzt warf Trainer Jupp Heynckes die Rotationsmaschine an: Javi Martínez feierte sein Startdebüt in der Bundesliga, auf der linken Offensivseite wirbelte wieder Franck Ribéry und im zentralen Mittelfeld durfte Xherdan Shaqiri anstelle von Toni Kroos wirken. Bereits nach einigen Minuten schepperte es in der Arena: Jedoch traf Bastian Schweinsteiger zweimal nur den Pfosten des Wolfsburger Gehäuses. Nach knapp 25 Minuten hatte der 27-Jährige glücklicherweise mehr Erfolg: Nach einer tollen Hereingabe von Ribéry vollendete der Chef im Münchner Mittelfeld zum 1:0. Es war Schweinsteigers 3. Saisontor. Die beinahe dramatische letzte Saison scheint vollends vergessen. Aufgrund der schwachen Chancenauswertung der Bayern blieb es bis zur Pause beim 1:0. Manuel Neuer bekam bis dato übrigens keinen Ball gefährlich aufs Gehäuse. Der chronisch unterbeschäftigte Torhüter konnte sich somit ungestört spannenderen Dingen, wie Fans zuwinken oder Grashalmzählen widmen.
Glaubt man SKY-Experte Hasan Salihamidzic muss es in der Kabine der Wölfe ein Magath'sches Gewitter gegeben haben. Denn in der zweiten Hälfte kam es tatsächlich zu einigen Angriffen der Wolfsburger. Jedoch änderte dies nichts an der Dominanz des Heimteams. Nach knapp einer Stunde holte die Elf von Heynckes das nach, was sie in den Minuten davor verpasste: Nach einer tollen Flanke Shaqiris brauchte Mandzukic nur noch zum 2:0 einnicken. Einige Minuten später besorgte der Kroate das 3:0 nach Vorarbeit von Kapitän Lahm. Das Kopfballungeheuer rangiert somit auf dem ersten Platz der Torjägerliste mit fünf Treffern aus fünf Spielen. Kurz darauf verließ der Ex-Wolfsburger allerdings den Rasen. Für ihn kam Claudio Pizarro in die Partie, welcher mit diesem Einsatz fortan der Ausländer mit den meisten Bundesliga-Partien (337) ist. Leider konnte der Peruaner sein Jubiläum nicht mit einem Treffer krönen: Diego Benaglio verwehrte ihm den Torjubel mit einer glänzenden Fußabwehr in der letzten Minute. Somit blieb es bei einem soliden und ungefährdeten Sieg der Münchner gegen schwache Wolfsburger, die, trotz hohen Investitionen, ihrem Anspruch auf einen internationalen Rang hinterher jaulen.
Trotz des Dienstagabends fanden sich in der Arena am Kurt-Landauer-Weg 71 000 Zuschauer ein. Beinahe untypisch für manche Heimspiele im Stadion der Münchner gaben sie bereits nach einigen Minuten Szenenapplaus. Grund hierfür war besonders Xherdan Shaqiri. Der für Toni Kroos in die Mannschaft gerückte Schweizer zeigte, wie schon bei seinen Einsätzen zuvor, eine engagierte Leistung. Flink und mit einer Power des Duracel-Hasen ausgestattet, war Shaqiri beinahe überall im Offensivbereich zu finden. Mal agierte er über die rechte Flanke, dann versorgte er seine Mitspieler von der Zehner-Position und ab und an dribbelte der Jungspund über links. Von hier aus bereitete er gewitzt den Treffer Mandzukic' vor, der aufgrund der tollen Flanke, nur noch einnicken musste. Bei wahrscheinlich jeder Mannschaft in der Bundesliga wäre der 20-Jährige im Besitz eines Stammplatzes. Mit seiner unwiderstehlichen und vor allem unnachahmlichen Art ist er dennoch auch für das Bayern-Spiel enorm wertvoll. Besonders, da er eine Spielart an den Tag legt, die sonst keiner im Offensivbereich der Münchner pflegt. Er kopiert weder Robben, Müller noch Kroos, sondern fasziniert mit einer Eigenart, die dem Spiel der Bayern unheimlich zu Gute kommt. Auch deshalb, trotz der zwei Tore von Top-Torjäger Mario Mandzukic, war "Kraftwürfel" Shaqiri gestern der stärkste Münchner.
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- Die bisherigen Spieltagsanalysen auf einen Blick.
- Spielerprofil: Xherdan Shaqiri
25. September 2012
"Fußball 2000" im Jahr 2012
Die Frankfurter Eintracht könnte mit einem Sieg in der heute Abend stattfindenden Partie gegen Borussia Dortmund endgültig zum Bayern-Jäger Nummer Eins und zur absoluten Überraschungsmannschaft der noch jungen Saison aufsteigen. Mit erfrischendem Offensivfußball hält das Team von Trainer Armin Veh hartnäckig Anschluss an den FC Bayern. Derzeit rangieren die Hessen mit vier Siegen aus den ersten vier Partien nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses auf dem zweiten Rang der Bundesligatabelle.
Herausragender Akteur der Frankfurter und somit stark mitschuldig am Erfolg ist Takashi Inui. Technisch beschlagen und mit einer hervorragenden Übersicht ausgestattet, ist der junge Japaner einer der Gründe, warum derzeit so viele Anhänger der SGE nach Jahren des Leidens ins Schwärmen geraten. Erinnerungen an den "Fußball 2000", welchen die Eintracht vor 20 Jahren unter Dragoslav Stepanovic spielte, werden wach. Das bittere Ende dieser grandiosen Saison mit den Stars Jörn Andersen, Anthony Yeboah und Uwe Bein, war die am letzten Spieltag verpasste Meisterschaft. In besagter Saison gewann die Eintracht die Partie gegen Borussia Dortmund im heimischen Waldstadion übrigens mit 3:0.
Gegen den amtierenden Deutschen Meister wäre Trainer Armin Veh dagegen bereits mit einem Punkt zufrieden: "Geben sie mir jetzt einen Punkt aus
dem Spiel. Das unterschreibe ich", so der 51-jährige Übungsleiter auf der gestrigen Pressekonferenz. Gegen eine dreifache Punktausbeute hätten er und der Rest des Vereins aber sicherlich auch nichts einzuwenden.
- Video: Meisterschaftskampf 1992
- Spielerprofil: Takashi Inui
23. September 2012
Der Müller machts
Rumgeschlurpt, Ball verstolpert, Schuss so sehr am Tor vorbei gesetzt, dass er beinahe die Eckfahne geküsst hätte. Als es aber dann drauf ankam war er da - und zwar besser denn je! Knapp eine Stunde wurstelte Thomas Müller im Bayern-Mittelfeld umher. Ein jeder Betrachter der gestrigen Partie gegen den FC Schalke 04 wunderte sich, warum Jupp Heynckes nicht den mit den Hufen scharenden Xherdan Shaqiri in die Begegnung warf. Es schien, als sei der 22. September für Müller ein gebrauchter Tag. Kaum eine halbe Stunde später war der schlaksige Außenstürmer der gefeierte Held.
Doch der Reihe nach. Neben dem angesprochenen Müller agierten im Mittelfeld Toni Kroos, Arjen Robben, Bastian Schweinsteiger und Luiz Gustavo im Mittelfeld. Als einzige Spitze versuchte sich Mario Mandzukic. Die Verteidigung bestand aus den gleichen Akteuren wie beim 2:1-Erfolg gegen Valencia am vergangenen Mittwoch. Die Münchner waren in der ersten Halbzeit spielbestimmend. Wie zuletzt dominierten sie das Geschehen, hatten teilweise zwei Drittel Ballbesitz, erzwangen allerdings keine zwingenden Chancen. Mal scheiterte Kroos an Lars Unnerstall, dann bekam Mandzukic eine Flanke nicht auf das Tor gedrückt. Auch Robben, gestern ansonsten mit einer guten Partie, scheiterte vor dem Schalker Gehäuse. Nicht zwingend an den Verteidigern Papadopoulus oder Matip, vielmehr an seinem rechten Fuß, der im Gegensatz zu seinem linken Pendant nicht mit der typisch Robben'schen Abschlussstärke gesegnet ist. So verabschiedeten sich beide Mannschaften mit einem 0:0 in die Pause.
Sorgen, dass die Begegnung ein lauer - und vor allem langweiliger - Herbstkick werden könnte, machten vor dem TV-Gerät die Runde. Auch sammelten sich Zweifel, warum Bayern-Coach Heynckes nicht endlich reagierte und Wechsel im Offensivbereich vornahm. Glücklicherweise unterließ er es, denn die auf dem Platz gebliebenen Bayern-Spieler zeigten in der zweiten Hälfte eine engagiertere Partie. Besonders Thomas Müller sprühte nun vor Tatendrang. Mit einem filigranen Pass leitete er die 0:1-Führung der Münchner durch Toni Kroos gegen den FC Schalke 04 ein. Kaum 180 Sekunden später ließ der schlaksige Außenstürmer selbst einen Treffer folgen: Den Schalker Christian Fuchs frech getunnelt und robust gegen Julian Draxler den Ball behauptet, schob Müller mit der Pike unhaltbar zum 0:2 ein. In der Folge hätten Robben sowie Müller die Partie frühzeitig entscheiden können, doch fehlte beim Abschluss die letzte Präzision. Für die letzten Minuten kamen Javi Martínez und Anatolij Timoschtschuk noch zu Einsatzminuten, um die Führung über die Zeit zu bringen. Das gelang: Die Bayern gewannen, dank zweier toller Momente von Thomas Müller mit 2:0 auf Schalke und eroberten sich die Tabellenführung von Eintracht Frankfurt zurück. Müller rangiert nun mit vier Treffern und vier Vorlagen aus ebenso vielen Spielen auf dem ersten Platz der Torschützenliste. Vor der Saison war man sich nicht sicher, ob und wo der 23-Jährige auf dem Feld agieren wird. Doch getreu der van Gaal'schen Feststellung, dass ein Müller immer spiele, absolvierte der Offensivmann alle vier Bundesliga-Partien über 90 Minuten. Egal wer kommt (oder schon da ist): Thomas Müller steht tatsächlich immer auf dem Platz - und das ist auch gut so. Mit seinem unvorsehbaren und unausrechenbaren Angriffsspiel sowie seiner wieder gewonnenen Leichtigkeit ist Müller der derzeit wohl wichtigste Stein im Münchner Offensiv-Mosaik.
Neben der Euphorie um den Torschützenkönig der WM 2010 darf jedoch ein Mann nicht vergessen werden: Toni Kroos. Seit Wochen befindet sich der 22-Jährige in blendender Verfassung. Auf der Position des Spielmachers blüht Kroos, der zuvor phasenweise lethargisch wirkte, immer mehr auf. Neben tollen Pässen und starkem Einsatz sucht der Nationalspieler immer mehr den Abschluss. Vier Treffer in den letzten vier Partien sprechen für sich.
Für die Mannen um Philipp Lahm geht es bereits am kommenden Dienstag gegen den VfL Wolfsburg. Die Schalker, die mal wieder zeigten, dass Meisterschaftsambitionen fernab jeglicher Realität sind, treffen auf die von Thomas Tuchel trainierten Mainzer. Huub Stevens fasste die Partie kurz und schlüssig nach Schlusspfiff zusammen. Auf die Frage, ob die Schalker mit den Bayern auf Augenhöhe seien, antwortete der Niederländer nur: "Da muss ich lachen. Die sind noch weit vorne und das stellen sie auch jedes Mal wieder unter Beweis." Weit vorne trifft zu: Nach erst vier Spieltagen trennen beide Vereine in der Tabelle bereits fünf Punkte.
Mehr dazu:
- Die bisherigen Spieltagsanalysen auf einen Blick
- Video: Schalke 04 - Bayern München
- Spielerprofil: Thomas Müller
20. September 2012
Erfolgreicher Start auf Europas Bühne
Der Start in die Champions League-Saison 2012/13 ist geglückt! In einem einseitigen Spiel gewann der FC Bayern München am gestrigen Mittwochabend gegen den CF Valencia mit 2:1. Die Treffer erzielten Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos, für die Katalanen traf der ehemalige Bundesliga-Profi Nelson Valdez.
Trainer Jupp Heynckes, der neuerdings gefallen am Rotieren gefunden hat, schickte neben Claudio Pizarro auch Franck Ribéry und Arjen Robben von Beginn an auf den Platz. Javi Martínez feierte zudem sein Startelf-Debüt neben Schweinsteiger auf der Doppel-6. Hierfür nahmen die gegen Mainz stark aufspielenden Thomas Müller, Xherdan Shaqiri und Mario Mandzukic sowie Luiz Gustavo zunächst auf der Bank Platz. Bereits früh machten die Münchner den Valencianos klar, dass es für sie in der heimischen Arena nichts zu holen gibt. Gekonnt ließen sie die ersten 30 Minuten das Team von Mauricio Pellegrino, der vor elf Jahren den entscheidenden Elfmeter gegen Oliver Kahn im Champions League-Finale verschoss, nicht vor das eigene Gehäuse kommen. Zudem dominierten die Bajuwaren das Mittelfeld: Teilweise bis zu 70% Ballbesitz sprechen eine eindeutige Sprache. Trotz des ackernden Claudio Pizarro im Sturmzentrum verpassten es die Münchner allerdings, früh in Führung zu gehen. Einem Tempodribbling Franck Ribérys über links war es zu verdanken, dass Bastian Schweinsteiger, nach Anspiel von Robben, überhaupt erst zu einer Schusschance kam und das wichtige 1:0 markierte. Für den 27-Jährigen war es der dritte Pflichtspieltreffer in Folge.
Nach dem Seitenwechsel brachte Heynckes Müller für Ribéry, der mit einer Oberschenkelblessur passen musste. Sein Einsatz gegen Schalke 04 am Samstag ist unsicher. Mit der Führung im Rücken schalteten die Bayern einen Gang zurück. Sie verwalteten die Partie und ließen, wegen einigen Unachtsamkeiten in der Verteidigung, Valencia zu einigen Chancen kommen. Toni Kroos war es schließlich, der mit einem wunderbaren Distanzschuss eine Viertelstunde vor Ende der Partie zum vorentscheidenen 2:0 traf. Scheinbar, denn die Münchner machten es nochmals spannend: Der eingewechselte Nelson Valdez, früher unter anderem bei Werder Bremen und Borussia Dortmund unter Vertrag, brachte die Katalanen mit seinem 2:1-Anschlusstreffer nochmals heran. Kurz vor Schluss starteten die Münchner über Robben nochmals einen Angriff, dieser wurde im Sechzehner von den Beinen geholt, der bis dahin nicht immer glücklich agierende Schiedsrichter Aydinuns entschied folgerichtig auf Elfmeter. Mario Mandzukic, mit bisher sechs Toren in fünf Spielen, vergab mit einem pomadigen Schuss. Kurz darauf bließ Aydinius in seine Pfeife und beendete die Begegnung.
Bei den Bayern, die trotz der angesprochenen Rotation einen eingespielten Eindruck machten, stach vor allem der zuvor oft gescholltene Toni Kroos heraus. Nicht so dynamisch wie seine Hintermänner Schweinsteiger und Martínez, aber dafür mit viel Kreativität und Weitsicht agierend, dirigierte er das Offensivspiel. Sehr sehenswert zudem sein Treffer zum 2:0. Man merkt, dass sich der Greifswalder auf der "10" am wohlsten fühlt. Von der oftmals vorherrschenden Lethargie war zumindest gestern beim 22-Jährigen nichts zu sehen. Ebenfalls sehr eindrucksvoll war das Zusammenspiel zwischen Martínez und Schweinsteiger. Via TV waren keinerlei Abstimmungsschwierigkeiten zu erkennen - im Gegenteil: Beide ergänzten sich blendend. So konnte Schweinsteiger sich oftmals ins Offensivspiel der Münchner einschalten, während der Baske defensiv absicherte. Hervorragend auch Martínez' Tacklings und Grätschen, die sehr an den früheren Kapitän Mark van Bommel erinnerten.
Bei den Bayern, die trotz der angesprochenen Rotation einen eingespielten Eindruck machten, stach vor allem der zuvor oft gescholltene Toni Kroos heraus. Nicht so dynamisch wie seine Hintermänner Schweinsteiger und Martínez, aber dafür mit viel Kreativität und Weitsicht agierend, dirigierte er das Offensivspiel. Sehr sehenswert zudem sein Treffer zum 2:0. Man merkt, dass sich der Greifswalder auf der "10" am wohlsten fühlt. Von der oftmals vorherrschenden Lethargie war zumindest gestern beim 22-Jährigen nichts zu sehen. Ebenfalls sehr eindrucksvoll war das Zusammenspiel zwischen Martínez und Schweinsteiger. Via TV waren keinerlei Abstimmungsschwierigkeiten zu erkennen - im Gegenteil: Beide ergänzten sich blendend. So konnte Schweinsteiger sich oftmals ins Offensivspiel der Münchner einschalten, während der Baske defensiv absicherte. Hervorragend auch Martínez' Tacklings und Grätschen, die sehr an den früheren Kapitän Mark van Bommel erinnerten.
Dem aufmerksamen Zuschauer fiel zudem noch etwas auf: Arjen Robben, früher als Egomane verschriehn, spielte mannschaftsdienlich wie selten. Immer wieder beteiligte er sich am Defensivspiel, half einige Male Philipp Lahm aus und ermöglichte dem Kapitän somit einige Vorstöße. Auch ließ er bei Standards und sogar beim Elfmeter seinen Mitspielern den Vortritt. Auch bei Interviews vor und nach den SPielen präsentiert sich der "neue Robben" reflektiert und besonnen. Der Holländer scheint in der Sommerpause eine Wandlung vollzogen zu haben.
Für die Münchner verlief die laufende Saison bisher nach Maß: Im DFB-Pokal wurde gewonnen, auch die ersten Bundesliga-Spiele entschieden sie für sich. Und nun der erste Erfolg auf der Bühne Europas. So kann es gegen den FC Schalke 04 am kommenden Wochenende weitergehen. Wahrscheinlich mit einer neu formierten Startelf, wie Jupp Heynckes mit den Worten "da kann man ja auch wieder ein bisschen wechseln" bereits andeutete.
Mehr dazu:
- Der Weg nach Wembley beginnt
- Video: Bayern München - CF Valencia
- Spielerprofil: Toni Kroos
19. September 2012
Der Weg nach Wembley beginnt
Heute Abend startet der FC Bayern München in die Gruppenphase der laufenden Champions League-Saison. Zum Auftakt wartet der vermeintlich stärkste Vorrundengegner: CF Valencia. Trainer Jupp Heynckes zählt die Katalanen sogar zu den "großen Drei" der spanischen Liga. Sie seien "eine laufstarke, gut organisierte und auch körperlich starke Mannschaft,
die wie jede spanische Mannschaft noch gute Fußballer in ihren Reihen" hätte. Um sich ausreichend auf den Gegner vorzubereiten, konsultierte der frühere Coach von Real Madrid und Athletic Bilbao spanische Sportgazetten und ließ auch "die Drähte" zu alten Bekannten glühen. Philipp Lahm schätzt Valencia als den "ärgsten Konkurrenten in der Gruppe" ein, zeigt sich dennoch optimistisch. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind und um den Titel mitspielen können", so der Münchner Kapitän.
Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass die Duelle gegen Valencia nie einfach waren. Das erste Mal trafen beide Mannschaften Ende der Sechziger aufeinander. Hier entschied Gerd Müller, nach einem 1:1 im Hinspiel, das Rückspiel mit seinem entscheidenen 1:0. Knapp 30 Jahre später gab es in der ersten Runde des UEFA-Pokals im Mestalla-Stadion eine herbe 3:0-Niederlage. Das Rückspiel gewannen die Bayern zwar durch ein Tor von Christian Ziege, schieden aber dennoch als Titelverteidiger früh aus. 1999 kreuzten sich die Wege beider Teams zum erstmals in der Champions League. In der Gruppenphase endeten beide Partien 1:1 unentschieden. Unvergessen und in den letzten Tagen vielfach erwähnt, bleibt das Champions League-Finale von 2001. Hier schrieben die Münchner Geschichte und gewannen das letzte Mal einen großen internationalen Titel. Wer erinnert sich nicht, an die spannende Partie? Den verschossenen Elfmeter von Mehmet Scholl, Effenbergs Ausgleich, die atemberaubende Verlängerung und das sensationelle Elfmeterschießen mit Oliver Kahn als glorreichen Held?
Bei den Münchnern sind bis auf die Langzeitverletzten Mario Gomez, David Alaba und Lukas Raeder sowie die im Aufbautraining befindlichen Diego Contento und Rafinha alle Mann an Bord. Auch die am Wochenende angeschlagenen Franck Ribéry und Arjen Robben stehen im Kader. Voraussichtlich wird der Baske Javier Martínez sein Startelf-Debüt feiern und mit Bastian Schweinsteiger die Doppel-6 bilden. Ebenfalls für die internationale Saison gemeldet sind übrigens die Amateur-Kicker Leopold Zingerle, Daniel Wein, Kevin Friesenbichler und der erst 17 Jahre alt gewordene Pierre-Emil Højbjerg.
Ein besseres Omen für den Start in eine Champions League-Saison - auf den Tag genau vier Monate nach der traumatischen Niederlage im Finale Dahoam - kann es kaum geben. Der Weg nach Wembley beginnt.
Mehr dazu:
- Jubiläum der Geldmaschine
- Glücksfeen mit Fingerspitzengefühl
- Die Auslosung der Champions League-Vorrunde auf einen Blick
18. September 2012
Jubiläum der Geldmaschine
Im Jahr 1955 wurde der Europapokal der Landesmeister ins Leben gerufen. Die erstplatzierten Teams aus Europa duellierten sich um den Titel der besten Mannschaft des Kontinents. 1992 wurde dieser Wettbewerb reformiert und firmierte fortan als Champions League. Die Namensänderung war jedoch nicht die einzige Änderung. Künftig durften nicht nur die Meister des jeweiligen Landes, sondern auch die zweit-, dritt- oder gar viertplatzierten, je nach UEFA-Koeffizient, am Wettbewerb teilnehmen. Statt wie in den 1980ern über neun Spieltage mit 32 teilnehmenden Mannschaften einen Sieger im K.O.-System zu ermitteln, stehen sich heute zwar ebenfalls 32 Teams, allerdings über 43 Spieltage in einer Gruppenphase samt anschließenden K.O.-Partien gegenüber. Dies hat zur Folge, dass sich die Anzahl der Spiele auf 213 verfünffacht hat, was für Fußballbegeisterte jedoch wohl kein Problem darstellen sollte.
An die sogenannten "Fleischtöpfe Europas" möchte ein jeder Verein - kein Wunder: Die UEFA zahlt insgesamt an alle teilnehmenden Vereine eine unglaubliche Gesamtprämie von 910 300 000 Euro aus. Allein für die Qualifikation für die Gruppenphase bekommt jedes Team ein Startgeld von 8,6 Millionen Euro. Jeder Sieg ist zusätzlich eine Million wert. Auch gibt es für jede erreichte Runde Zuschläge: Für das Achtelfinale etwa 3,5, das Viertelfinale 3,9 und das Halbfinale 4,9 Millionen Euro. Der Sieger des Wettbewerbs bekommt eine Zusatzprämie von 10,5 Millionen. Der Verlierer des Finalspieles immerhin noch 6,5 Millionen Euro. Dazu kommt eine von Stadionkapazität und Ticketpreisen abhängige Summe an Zuschauereinnahmen. Neben diesen Prämiengeldern wartet zusätzlich ein Marktpool mit satten 409 600 000 Euro. Die Verteilung dieser Gelder hängt vom nationalen TV-Vertrag sowie dem Abschneiden des jeweiligen Vereins ab. Der FC Chelsea kassierte zum Beispiel als Sieger von 2012 durch Prämien und den angesprochenen Marktpool knapp 60 Millionen Euro. Die Münchner Bayern, unglücklicher Zweiter im Finale Dahoam, generierten eine Summe von mindestens 45 Millionen Euro - ohne Zuschauereinnahmen. Diese dürften zusätzliche 20 Millionen in die rot-weißen Kassen spülen.
Spätestens mit der Reformierung des Wettbewerbs vor nun mehr zwanzig Jahren ist zumindest der europäische Spitzenfußball endgültig der Kommerzialisierung erlegen. Horrende und verhältnislose Ablösesummen wurden fortan gezahlt, ebenso wie Sponsorengelder. Doch bietet die Champions League für die Hauptsponsoren der Vereine ein nahezu ideales Schaufenster zur Präsentation des Produktes. Sie werden europaweit im Stadion oder vor den TV-Geräten gesehen und haben zusätzlich eine Sonderstellung im Konkurrenzkampf des Marketings inne, da die UEFA nur ausgewählte, eigene Sponsoren sowie die Hauptgeldgeber der Vereine, welche auf dem Trikot prangern, zulässt. So muss beispielsweise der FC Bayern zu Heimspielen die Allianz-Arena in Fußball-Arena München umnennen, da jenes Versicherungsunternehmen "nur" einer von vielen Sponsoren ist.
Heute beginnt erneut die Jagd auf die ganz großen Gelder. Hoffen wir, dass trotz der verlockenden Summen das wichtigste nicht in den Hintergrund rückt: der Fußball.
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- Der erste Spieltag auf einen Blick
- Wissenswertes zur Champions League
- Video: Champions League-Finale 1992/93: AC Milan - Olympic Marseille
17. September 2012
Souverän und dominant
Auch ohne Gomez, Alaba, Martínez, Ribéry und Robben in der Startelf zeigten die Münchner am vergangenen Samstag eine starke Leistung gegen den FSV Mainz 05 und gewannen 3:1. Zeitweise dominierten die Mannen von Coach Jupp Henynckes das Spiel nach belieben, was sich beispielsweise am unglaublichen Wert von 77% dokumentieren lässt. Die entzückten Vereinsoberen sahen eine im Vergleich zur Vorvorwoche auf nur einer Position veränderte Mannschaft: Für den verletzten Franck Ribéry wuselte Xherdan Shaqiri auf dem linken Flügel.
Bereits nach 120 Sekunden netzte Mario Mandzukic zum 1:0 für die Münchner ein. Für den Kroaten war es der sechste Pflichtspieltreffer im fünften Spiel. Die Vorlage kam vom seit Wochen stark aufspielenden Thomas Müller. Für ihn war es der dritte Assist der Saison. Nur zehn Minuten später klingelte es erneut im Mainzer Gehäuse. Nach einer Flanke von Holger Badstuber nickte Bastian Schweinsteiger zum 2:0 ein. Fortan schalteten die Bajuwaren mehrere Gänge in den van Gaal'schen Modus zurück und kontrollierten das Spiel, ohne unnötig Kraft zu vergeuden.
Bereits nach 120 Sekunden netzte Mario Mandzukic zum 1:0 für die Münchner ein. Für den Kroaten war es der sechste Pflichtspieltreffer im fünften Spiel. Die Vorlage kam vom seit Wochen stark aufspielenden Thomas Müller. Für ihn war es der dritte Assist der Saison. Nur zehn Minuten später klingelte es erneut im Mainzer Gehäuse. Nach einer Flanke von Holger Badstuber nickte Bastian Schweinsteiger zum 2:0 ein. Fortan schalteten die Bajuwaren mehrere Gänge in den van Gaal'schen Modus zurück und kontrollierten das Spiel, ohne unnötig Kraft zu vergeuden.
Nach der Pause agierte das Team von Thomas Tuchel aggressiver und erspielte sich einige Strafraumszenen. Der bis dato sark spielende Dante leistete sich nach knapp einer Stunde einen Fauxpass und semmelte Julian Baumgartlinger im Sechzehner um. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Ungar Szalai sicher. Die Mainzer verpassten jedoch weiteres Aufbäumen. Stattdessen kamen die Münchner nochmals gefährlich vor das Gehäuse von Christian Wetklo - Müller und Shaqiri scheiterten jedoch knapp. Als eigentlich bereits jeder den Schlusspfiff erwartete, zeigte der in der 76. Minute eingewechselte Javier Martínez nochmals seine
Klasse. Neben einigen bereits zuvor wichtigen Ballgewinnen und Zuspielen, bereitete er
das 3:1 durch Kroos in der zweiten Minute der Nachspielzeit, nach einem schönen Doppelpass mit Claudio Pizarro,
mustergültig vor. Somit stand am 3. Spieltag der dritte Sieg für die Münchner endgültig fest.
Besonders stark agierte an diesem Nachmittag Thomas Müller, welcher stets mit unvorhersehbaren und somit gefährlichen Aktionen auffiel und Tribünengast Arjen Robben vollends vergessen ließ. Auch Bastian Schweinsteiger kommt immer besser in Fahrt. Er dirigierte, war stets präsent und zeigte Torgefahr. Eigentlich wirkte er nur bei seinem Torjubel, dem angedeuteten Sprungwurf, etwas unsauber. Trotz des schönen Treffers zum 3:1 fiel die Leistung von Toni Kroos etwas ab. Wie so oft fehlte beim 22-Jährigen der Esprit und die Spritzigkeit. Bei einem solch starken Müller und den wieselflinken Shaqiri, dürfte er es schwer haben, nach der Rückkehr von Robben und Ribéry in der Mannschaft zu bleiben. Das gleiche gilt für den solide agierenden Luiz Gustavo, der in Zukunft wohl Vorliebe mit der Bank nehmen muss.
Die Bayern scheinen gut gewappnet für den Champions League-Auftakt am kommenden Mittwoch, wenn es gegen den CF Valencia in der Arena am Kurt Landauer-Weg zur Neuauflage des Finals von 2001 kommt.
Mehr dazu:
- Video: FC Bayern - Mainz 05
- Die Partie vom 2: Spieltag: 20 Minuten auf Weltklasseniveau
- Spielerprofil: Bastian Schweinsteiger
„Das war ein Spiel mit Dampf, meine Fresse!“

Vor der Partie
Herrlicher Sonnenschein und das mit 22 800 Zuschauern gefüllte Dreisamstadion boten die beste Voraussetzung für das Badener-Derby. Diese Begegnung gab es in der 50-jährigen Bundesliga-Historie erst neun Mal. Viermal verließ der SC das Spielfeld als Sieger. Wie alle Mannschaften verzichteten auch die Freiburger und Hoffenheimer an diesem Spieltag auf Trikotwerbung. Stattdessen prangerte der Slogan der Deutschlandstiftung für Integration „Geh deinen Weg“ auf den Jerseys der Kicker. Christian Streich nahm im Vergleich zur 2:0-Niederlage gegen Leverkusen vor zwei Wochen zwei Änderungen in seinem Team vor: Für
Sebastian Freis stürmte Karim Guédé und für Vegar Eggen Hedenstad agierte Julian Schuster im defensiven Mittelfeld. „Fußballgott“ Daniel Caligiuri stand nach einem Bänderriss ebenso wieder im Kader wie Johannes Flum.
Die Highlights
Kurz nach Anpfiff sah es unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw nicht nach einem Fußballfest aus: Der SC verschlief die ersten 120 Sekunden komplett und fing sich nach einer Standardsituation das 0:1 durch den Ex-Stuttgarter Matthieu Delpierre. Der Rückstand wirkte für die Freiburger wie ein Wecksignal: Nach Chancen von Makiadi und Jendrisek folgte das 1:1 durch den Slowaken Karim Guédé. Durch diesen Treffer beflügelt, spielte bis zur Pause nur noch der SC. So folgte in der 27. Minute das 2:1 durch Maximilian Kruse per Kopf nach sehenswerter Schuster-Flanke. Das Spiel war gedreht!
Nach der Pause gelang den Kraichgauern aus heiterem Himmel der Ausgleich durch den zur Pause eingewechselten Boris Vukcevic. Oliver Sorg, der sich prinzipiell Hoffnungen auf eine Berücksichtigung bei der mittlerweile dem Bauprozess des neuen Berliner Flughafens ähnelnden Linksverteidiger-Suche im deutschen Nationalteam machen darf, sorgte mit einem Patzer für die Entstehung des Treffers. In den letzten knapp 25 Minuten ging dann alles Schlag auf Schlag: Erst netzte SC-Verteidiger Fallou Diagné nach einem katastrophalen Bock des ehemaligen Nationalkeepers Tim Wiese zur 3:2-Führung ein, dann glich Takashi Usami mit seinem ersten Bundesliga-Tor auch schon wieder aus. Cedrik Makiadi war es, der seinen SC wieder in Führung schoss: Nach einem erneuten Wiese-Patzer drosch Makiadi eine Ecke per Volley in die Maschen zum 4:3. Die Vorentscheidung war gefallen! Der eingewechselte Sebastian Freis markierte mit dem 5:3 den Schlusspunkt einer sensationellen Partie. Nicht nur die Zuschauer hielt es nun endgültig nicht mehr auf den Sitzen, auch Christian Streich entsagte sich der Coaching-Zone und sprintete mit der sogenannten „Becker-Faust“ zur Eckfahne und seinen jubelnden Spielern.
Die Fans
Die Stimmung im Dreisamstadion stand dem Wetter und der Leistung der Spieler auf dem Platz in nichts nach. 90 Minuten lang trieb besonders die Nordkurve die Mannen von Christian Streich nach vorne. Egal ob nach dem schnellen Rückstand mit „Auf geht’s Freiburg, kämpfen und siegen“, nach dem Ausgleich mit „Jetzt geht’s los“ oder kurz vor Schlusspfiff mit „Oh, wie ist das schön“: Die Anhänger boten ein vielseitiges Repertoire. Die Leistung des Schiedsrichters Felix Zwayer wurde stellenweise mit Pfiffen quittiert, etwa, als er Kruse nach einem Foul den gelben Karton zeigte, obwohl Zwayer das Spiel aufgrund der Verletzung von Jendrisek längst hätte unterbrechen müssen. Auch im Mittelpunkt und immer wieder gern mit Schmähgesängen bedacht: Tim Wiese, der, laut SC-Anhang, die „Haare schön“ hatte.
Spieler des Spiels
Wie schon am ersten Spieltag tat sich in dieser Partie besonders der slowakische Nationalspieler mit togolesischen Wurzeln Karim Guédé hervor. Unermüdlich ackerte der 27-Jährige auf dem Platz. Immer wieder ließ er sich zurück fallen, schuf somit Räume für Kruse und Schmid. Dennoch zeigte er sich Offensiv präsent und steuerte den 1:1-Ausgleich bei. Ebenso sehr stark: Torschütze und Doppel-Vorbereiter Max Kruse.
Fazit
Dieses „fantastische Spiel“ (O-Ton Babbel) hätte nicht zwingend zu Gunsten des SC Freiburg ausgehen müssen. Hoffenheims Usami scheiterte mehrfach an Oliver Baumann. Dieser ermöglichte zudem Firmino mit einem unglaublichen Fehlpass beinahe die 2:3-Führung. Auch gehen mindestens zwei Freiburger Tore auf die Kappe von Tim Wiese, der seine Arbeit als Torhüter teilweise in Slapstick-Manier verrichtete. So waren, wie Christian Streich feststellte, die Freiburger „am Ende die Glücklicheren“. Der SC Freiburg belegt nach diesem wohl bisher besten Spiel der Saison den 8. Rang in der Tabelle, Hoffenheim rangiert mit null Punkten auf dem letzten Platz. Somit holten die Breisgauer am dritten Spieltag der Saison den ersten Sieg. In einer Partie, in der man – um es mit den Worten eines Zuschauers zu sagen – „keine ruhigen fünf Minuten“ hatte. „Das war ein Spiel mit Dampf, meine Fresse!“
Mehr dazu:
[Bild: Tobias Ilg]
Auch erschienen auf fudder.de.
11. September 2012
Endlich in Rente!
Heute vor 67 Jahren erblickte Franz Anton Beckenbauer in Giesing bei München das Licht der Welt. Bereits früh kam er mit dem runden Leder in Berührung. Schnell zu höherem berufen als beim SC 1906 München zu kicken, spielte er bei den Münchner Löwen vor. Ein Mitspieler tätschelte ihm allerdings grob das Gesicht, was den damals 13-Jährigen schließlich dazu brachte, in Zukunft für die Münchner Bayern die Schuhe zu schnüren. Mit gerade einmal 18 Jahren debütierte er bei den Roten unter Trainer "Tschik" Cajkovski. Ihnen sollte er bis 1977 treu bleiben.
Mit den Topspielern Sepp Maier im Tor und Gerd Müller im Angriff bildete Beckenbauer eine der besten und gefährlichsten Achse im Weltfußball. Mit den Bayern gelang im 1965 der Aufstieg in die Bundesliga, es folgten Meisterschaften und Pokalsiege sowie der dreifache Triumph im Landesmeister-Wettbewerb. Stets an Beckenbauers Seite bzw. vor ihm als Vorstopper spielend "Katsche" Schwarzenbeck, der ihm seine eleganten Vorstöße nach vorne und seine präzisen Außenristpässe über 50, 60 Meter erst erlaubte. Auf Beckenbauers Geheiß sollte Schwarzenbeck auch in der Nationalmannschaft vor ihm agieren. Der "Fußbauer von Gottes Gnaden" (O-Ton Sepp Herberger) hatte großen Einfluss auf den damaligen Nationaltrainer Helmut Schön, der ihm diesen Wunsch nicht abschlagen konnte. Der Erfolg gab Beckenbauer recht: Mit ihm und Schwarzenbeck wurde Deutschland 1972 Europa- und 1974 Weltmeister. Nach 13 Jahren bei den Münchnern zog es den Bajuwaren in die weite Welt zu Cosmos New York. Grund hierfür war die teilweise aggressive und im wahrsten Sinne unter der Gürtellinie stattfindende Berichterstattung der BILD-Zeitung über das Privatleben Beckenbauers. Nach nur drei Jahren kehrte er für zwei Jahre in die Bundesliga zum Hamburger SV zurück und wurde in der Nordstadt zum fünften Mal deutscher Meister. Insgesamt absolvierte "Kaiser Franz" 424 Bundesliga-Partien und erzielte 44 Tore. Den Adler auf der Brust trug er in 103 Spielen und traf dabei 14 mal ins gegnerische Gehäuse.
1984 übernahm Beckenbauer das Amt des zurückgetretenen DFB-Trainers Jupp Derwall. Mit der deutschen Nationalelf stand er 1986 im WM-Finale gegen Argentinien. Die Revanche folgte jedoch bereits vier Jahre später, als sein Team 1990 Weltmeister wurde. Seit 1991 ist er wieder bei seinem Heimatverein, dem FC Bayern München, tätig: Mal als Vize-Präsident, Interims- und Cheftrainer, mal als Präsident, Ehrenpräsident oder Chef-Kritiker. Auch für den deutschen Fußballbund machte sich Beckenbauer nochmals verdient, in dem er die Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland holte.
Heute erreicht "Kaiser Franz" das Rentenalter. Ob er somit nun tatsächlich seine vielen Arbeiten niederlegt? Vermutlich nicht. Herzlichen Glückwunsch, Franz Beckenbauer!
Mehr dazu:
Die besten Sprüche des "Kaisers" aus 67 Jahren:
"Geht's raus und spielt's Fußball."
- Motivation a là Beckenbauer.
"Es tut mir Leid für den Rest der Welt, aber diese Mannschaft wird auf Jahre hinaus nicht zu schlagen sein."
- Chefwahrsager Beckenbauer über die dt. Nationalelf. Bereits 1992 ging das Endspiel gegen Dänemark verloren.
- Chefwahrsager Beckenbauer über die dt. Nationalelf. Bereits 1992 ging das Endspiel gegen Dänemark verloren.
"Ja gut, es gibt nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage."
"Kaiserslautern wird mit Sicherheit nicht ins blinde Messer laufen."
"In einem Jahr hab ich mal 15 Monate durchgespielt."
- Das kann nur der Franz.
"Er bläst zwar wie ein Blasengel, aber das ist normal."
- Beckenbauer über Effenberg.
"Das sind alles gute Fußballer. Nur: Sie können nicht Fußball spielen."
"Ich habe mal einen Stammbaum machen lassen: Die Wurzeln der
Beckenbauers liegen in Franken. Das waren lustige Familien, alles
uneheliche Kinder. Wir sind dabei geblieben."
- Traditionalist Franz B.
"Das ist der Kunst der Ärzte zu verdanken. Zu meiner Zeit wäre wohl noch eine Amputation nötig gewesen."
- Bis auf eine ausgerenkte Schulter im Jahrhundertspiel 1970 gegen Italien, glücklicherweise beinahe unverletzt.
- Bis auf eine ausgerenkte Schulter im Jahrhundertspiel 1970 gegen Italien, glücklicherweise beinahe unverletzt.
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